„Der hat ja n‘ Mädchenshirt!“ – verengte Sicht auf Jungen und Mädchen

In den letzten Tagen stand ich oft vor den Kleiderschränken der großen Kinder: Aussortieren für Flohmärkte. Und dabei fiel mir eins auf: Der Große hat 13 Shirts. Davon ist eins rosa, eins so ein pinkorange, letzteres hat ne Hexe drauf. Der Rest ist blau, grün, gelb und orange und ziemlich „jungslastig“, zwei sind eher „neutral“. Das Mädel hat 15 Shirts, davon sind 4 „Jungsmotive“ und drei „neutral“. Der Rest ist Meerjungfrauen und rosa Monster und Glitzer und Hexen.

Beide haben also wesentlich häufiger „geschlechtsspezifische“ Kleidung an als das Gegenteil. Gut, das mit der Hexe mag er schon ziemlich gern, aber auch zwei bis drei andere. Ich würde sagen, an mindestens 5 von 7 Tagen laufen sie eher ziemlich konform rum (wobei grade bei dem Mädel gerne Kombis wie Drachenhose und Glittershirt vorkommen).

Was aber fällt auf? „Dein Junge ist aber schon selten, oder? Ich meine, ne Hexe? Würd meiner ja nie …“

Ich gucke auf das Kind – blaue Jeans, blauer Hoodie, Shirt mit Minions in grün.

„Ja, mag er schon auch gerne, aber meist läuft er ja eh rum wie deiner.“

Skeptischer Blick auf das Kind. „Jaaaaaaa, stimmt schon, HEUTE, aber am Montag, da hatte er doch das Shirt mit der Hexe drauf an. Also, das hat er doch voll oft an! Der ist schon echt selten.“

Würde das Mädchen an einem oder zwei Tagen in der Woche mit Hexenshirt rumlaufen und ansonsten im blau-grün-gelben Skaterlook, sie wäre sicher der Tomboy schlechthin. Was man schon hieran wunderbar sieht:

Nahezu baugleiches Gespräch im Kindergarten:

„Also deine, die ist ja schon ein Räubermädchen, oder? Die ist ja ein halber Junge! Jaja, der große Bruder, gell!!!“

Kind hockt mit Glitzershirt in der Puppenecke.

Ein gedehntes „Ich meine, heute morgen hatte se ja auch schon wieder die blaue Mütze mit Pirat auf und blaue Turnschuhe hat se auch. Die sieht ja aus wie der Bruder!“

Würde „der Bruder“ dagegen mit Glitzershirt und blauer Piratenmütze ankommen, ich verwette meinen linken Fuß darauf, dass ich auf das Glitzershirt angesprochen würde.

Ergo: Selbst bei einem Verhalten mit circa 80 % geschlechtskonformen Verhalten, bei dem „nicht-konformes“ Verhalten nur als Variante neben vielen Verhaltensweisen vorkommt, was fällt auf? Die Tage und die wenigen Dinge, die „anders“ sind!

Wahrscheinlich kommt genau so das Gerücht zustande „Genderisten“, würden „Mädchen zu Jungs und Jungs zu Mädchen erziehen“.

Es ist offenbar eine Wahrnehmungsfrage. Und weil die Welten von Jungen und Mädchen augenscheinlich mittlerweile so weit auseinandergedriftet sind, fällt es bereits auf, wenn das „andere“ auch nur ab und an getragen wird oder hin und wieder  „falsches“ Verhalten gezeigt wird.

Bereits ein Junge, der Rosa und „Mädchenmotive“ für sich nicht völlig ausschließt, gilt als „Mädchenjunge“ und ein Mädchen, das neben dem Glitzershirt, der rosa Jacke oder der Herzchenhose mal ne Piratenmütze, blaue Turnschuhe oder eine Drachenhose anhat, gilt schon als „halber Junge“.

38 Gedanken zu “„Der hat ja n‘ Mädchenshirt!“ – verengte Sicht auf Jungen und Mädchen

  1. „Ergo: Selbst bei einem Verhalten mit circa 80 % geschlechtskonformen Verhalten, bei dem „nicht-konformes“ Verhalten nur als Variante neben vielen Verhaltensweisen vorkommt, was fällt auf? Die Tage und die wenigen Dinge, die „anders“ sind!“

    Offensichtlich sind die Leute ziemlich aufmerksam. Wenn also eine Person – ein Kind – nicht stereotypem Verhalten entsprechen, merken sie das. Dass spricht dafür, dass das Weltbild aktualisiert wird, dass Stereotype aktualisiert und überprüft werden, und entsprechend zutreffend sind.

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  2. Aha. Absolut einleuchtende Erklärung dafür, dass selbst leichte Abweichungen von der Norm schon als „falsch“ wahrgenommen werden ^^. Wie kommt man zu so einem schwarz-weißen Weltbild?

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    1. Langsam. Ich habe kein Werturteil abgegeben. Ich halte weder die Piratenmütze für „falsch“, noch (grundsätzlich) Nonkonformität. (Glitzershirts sind selbstverständlich falsch,)

      Wenn du es so fassen willst, die Menschen denen du dort begegnet bist, nehmen die Welt in Farben wahr, sehr genau, sogar. Manche mögen ihnen nicht gefallen, dass ist eine andere Dimension. Farbenblind waren sie nicht.

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      1. Offenbar nicht nur in Farben, sondern auch in Zeichen. Wären die blauen Turnschuhe mit Blümchen und Glitzer gewesen, wärs sicher kein Problem.

        P. S. Was ist gegen Glitzershirts zu sagen?

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      2. „Offenbar nicht nur in Farben, sondern auch in Zeichen. Wären die blauen Turnschuhe mit Blümchen und Glitzer gewesen, wärs sicher kein Problem.“

        Bist du sicher? Deinem Bild von diesen Frauen dürfte es eher entsprechen, dass die Art Schuh als „Transgenderturnschuh“ gefürchtet and geächtet wird.

        „P. S. Was ist gegen Glitzershirts zu sagen?“

        1) Gefährdet den Straßenverkehr
        2) Zieht soziale Aufmerksamkeit auf das glitzernde Kind und enthält sie nicht glitzernden Kindern vor. Das geht gegen „Chancengleichheit“. Falls du der Auffassung bist, dass dann halt alle Kindern Glitzershirts tragen sollen, geht das gegen „Diversity“, und übt faktischen Zwang aus. (Die Gefährdung des Straßenverkehrs ist kaum zu fassen.)

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      3. „Bist du sicher? “

        Ja, es geht den meisten eindeutig um klare Unterscheidbarkeit „Junge“ „Mädchen“. Sobalds glitzert oder Blümchen drauf hat, ist die Welt wieder gut.

        Zum Rest deines Posts: Bei dir frage ich mich des öfteren, ob Du das nun ernst meinst oder ob es Trollerei sein soll.Sei doch so freundlich, und klär mich auf.

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      4. „Zum Rest deines Posts: Bei dir frage ich mich des öfteren, ob Du das nun ernst meinst oder ob es Trollerei sein soll.Sei doch so freundlich, und klär mich auf.“

        Ich schätze die Nachfrage. So gut wie nie „Trollerei“. Wenn, dann Satire, Sarkasmus, Humor mit Erkenntnisfunktion.

        Die Gefährdung des Straßenverkehrs (1) war nicht sonderlich ernst gemeint. Obwohl das einem interessanten Prinzip folgt: Glitzerndes wird weniger selten überfahren, dürfte aber mehr Unfälle verursachen (vgl, Fernlicht, Blendwirkung, etc.). Eine Form von Umverteilung wenn du so willst. Das eigene Schadensrisiko wird gesenkt, das einer anderen Person erhöht.

        Was Aufmerksamkeit, Diversität, Gleichheit, und Chancengleichheit anbelangt (2), offensichtlich ist das in amüsierter – möglicherweise in amüsierender – Weise zugespitzt, und übertragen. Du findest aber die Prinzipien wieder, und es ist in sich schlüssig. Du darfst gerne kommentieren.

        P.S.: Warum ist meine Erwiderung zur linksliberalen Selbstbeweihräucherung (Onyx) nicht veröffentlicht? http://righteousmind.com/largest-study-of-libertarian-psych/

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      5. RE Stephi, nachvollziehbar, dass dich eine Eskalation nicht in Entzücken versetzt. Inhaltlich nichtsdestoweniger angebracht. Wer „Anti-Feministen“ Verschwörungstheorien vorwirft, sollte sich bei seiner „patriarchy-theory“ etwas zurückhalten.

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    2. „Wie kommt man zu so einem schwarz-weißen Weltbild?“

      Es ist ist bequemer. Es lebt sich einfach leichter mit konservativem Schubladen-Denken. Auch hier fällt mir wieder der geniale Eckhard von Hirschhausen ein, der anschaulich den Zusammenhang zwischen Intelligenz, Alkohol und politischer Einstellung dargelegt hat:
      https://www.youtube.com/watch?v=qpfDgxwZD74 (etwa ab 3.40)

      „Linke wollen die Verhältnisse ändern. Konservative wollen am liebsten, dass alles so bleibt, wie es früher auch schon nicht war.
      […]
      Links sein bedeutet, sein Gehirn anstrengen: „Es könnte auch anders sein“. Das braucht Rechenkapazität und etwas Phantasie. Wenn der Alkohol steigt, wird das Denken immer träger. Erst trinkt man sich die Umstehenden in der Kneipe schön, und dann die Umstände in der Gesellschaft. Nichts ändern, Hauptsache weitersaufen. Ein Rechter wird besoffen nie links, eher fällt er ins Koma.“

      Und genauso verhält es sich auch hier. Von konservativem Denken abzuweichen, also einsehen, dass Farben für alle gleichermaßen da sind – welch ein ketzerischer Gedanke! – setzt Umdenken voraus. Wem das zu kompliziert ist, der verharrt lieber in alten rosa-blau-Schubladen. Weils leichter ist.

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  3. Genaues Lesen hilft. Problematisch ist, dass bereits leichte Abweichungen von „der Norm“ als „falsch“ eingestuft werden. Sprich: Das Jungen- /Mädchenbild ist offenbar bereits so klar definiert, dass schon ein ab und an getragenes Hexenshirt zum ansonsten „Jungslook“ oder eine Piratenmütze zur rosa Jacke als „merkwürdig, mit dem Kind muss was nicht so ganz stimmen“ eingestuft wird. Es hat schon fast was von Uniformiertheit.

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      1. „Um einem Schwarzen zu sagen, dass er leider nicht “normal” ist, muss man ihn ja nicht weiß schminken, oder? ^^“

        Wenn du den Vergleich haben möchtest, müsste jemand seine Mama anmalen. Die Frauen haben sich immerhin – nur? – an dich gewendet. Spricht hier eigentlich jemand von „leider“? (Ist Räubermädchen abwertend? Stört dich, dass sie nicht als „80%-Mädchen“ wahrgenommen wird — wie würde das aussehen?) Eine Abweichung festzustellen ist jedenfalls zutreffend.

        Nebenbei, den meisten Schwarzen dürfte bewusst sein, dass sie sich farblich unterscheiden. Ist es deinem Sohn bewusst? Wenn man davon ausgeht, dass dein Sohn sich zu 20% ungewöhnlich verhält, ist die Inquisition seiner womöglich noch nicht habhaft geworden sein.

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    1. So ist das Leben. Manche Menschen brauchen klare Grenzen und Rollen, andere stehen darüber. Manche mögen Dich, andere nicht.

      Und natürlich ist es merkwürdig, wenn ein Junge rosa Glitzerzeug anhat und sich weiblich verhält.

      Der Mensch ist eine sexuell-dimorphe Spezies. Die Geschlechter haben Idealvorstellungen voneinander. Und niemand möchte, dass sein Sohn eine Tunte wird.

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      1. Wie kommst Du auf die Idee? Mir wäre das völlig wurscht. Mein bester Freund ist „ne Tunte“. Warum sollte ich „ne Tunte“ nicht lieben können? Gründe? Übrigens ging es hier noch nichtmal um ein Glitzershirt, sondern um ein orange-pinkes Teil mit Hexe drauf.

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      2. Warum sollte eine Tunte kein „normaler Sohn“ sein? Was ist denn deine Definition von „normal“. Spielt Fußball und mag Autos und lässt kein Fitzelchen rosa an sich ran? Genau darum geht es ja. Warum haben einige Menschen eine derart enge Definition von „normal“?

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      3. Meine Definition von normal: Das übliche, gewöhnliche, zu erwartende.

        Menschen haben diese Definition, weil sie mit der Realität übereinstimmt.

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  4. Sorry, diese Wahrnehmung halte ich für verfälscht.Es gibt ganz eindeutig „Mädchenlook“ , alles was mit Glitzer, Rosa, Geblühmt, Ponys usw. zu tun hat. Wenn ein Junge so etwas trägt, wird er je älter er wird in die Rubrik „schräg, vielleicht schwul“ eingeordnet. Es gibt aber keinen „Jungenlook“ den ein Mädchen heutzutage nicht tragen könnte ohne weiter als Mädchen zu gelten und bei Anfeindungen auch sofort darin unterstützt zu werden. Vom Girly-roso-Prinzessinenkleid bis hin zur Lederkluft von Rockern kann ein weiblicher Mensch alles tragen.
    Das mit dem „halben Jungen“ war mal und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Bezeichnung von Freundinnen von dir tatsächlich getätigt wurden ohne das nicht heftiger Widerspruch die Folge war.

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    1. Keine Freundinnen, andere Kiga-Mütter. Doch, das mit dem „halben Jungen“ ist schon noch so. Die Welten sind mittlerweile streng getrennt. Jungs trifft es aber zugegebenermaßen noch schlimmer. „Er ist selten“ ist eher zu übersetzen mit „er ist komisch“. „Sie ist ein Räubermädchen“ hat zumindest ein bisschen was Anerkennendes. Aber ich will auch gar nicht sagen, dass die Personen furchtbar wären. Das ist einfach mittlerweile drin.

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      1. Ich habe ein wenig den Verdacht, dass es ähnlich ist wie beimGender-Paradoxon. Je mehr man versucht die Kinder gezwungener massen gleichzuschalten umso mehr als ein

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      2. Kommt mir nicht so vor. Hier zwingt keiner die Kinder in entgegengesetzte Rollen, eher in „typische“ und es laufen auch (fast) alle uniform rum, bis auf ganz wenige Ausnahmen, denen einfach Freiheit gegeben wird (was in allen mir bekannten Fällen dazu führt, dass die Kinder „bunter“ rumlaufen und nicht so uniformiert). Allerdings sind derzeit echt auch einige eher konservative und christliche Eltern unter denen, die ihren Kindern da Freiheit lassen, das finde ich schon sehr positiv.

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  5. Ich habe schon immer daran gelitten, daß Frauen mehr Recht auf bunte, gewagtere Klamotten haben. Ich hatte bisher bei Hemden nur immer die Wahl zwischen Caro und Streifen oder uni. Vor etwa 20 – 25 Jahren gab es schon mal reichlich Auswahl an anderen „Motiven“, jetzt kommt das wieder, ist aber natürlich um etliches konformer und weniger gewagt als bei Frauen.

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    1. Gibt es jetzt nicht gerade wieder rosa und grüne Henden? Fiel mir vermehrt auf in den letzten Wochen. Aber ja. Und noch schlimmer ist es an heißen Tagen. Eine Anzugshose und geschlossene Schuhe mit Socken bei 30 Grad stelle ich mir mörderisch vor.

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  6. Die Kleidung eines Kindes auf diese Weise zu interpretieren, wie du es beschreibst, ist für mich etwas vollkommen Fremdes. Ehrlich gesagt, fällt mir so etwas meist erst gar nicht auf. Und selbst wenn, käme ich niemals auf die Idee, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Ich bin nur immer irritiert, wenn ich von anderen solcherlei Bemerkungen höre.
    Wenn ich gerade so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass es überwiegend Frauen sind, die das zum Thema machen. Unter Männern hatte ich solche Gespräche eher selten.
    Generell machen mich solche Gespräche ziemlich aggressiv. Unter Freunden würde ich auf eine entsprechende Anmerkung vielleicht noch mit einem halbwegs freundlichen „Na, und?“ antworten, bei Fremden tendiere ich jedoch mehr zu einem herausfordernden „So? finden Sie?“. Dieses blöde Geschlechter-Klamotten-Gequatsche ödet mich an. Sollen die Leute doch bei Ihren eigenen Kindern machen was sie wollen, aber was andere angeht, sollten sie einfach das Maul halten.
    Mich hat es übrigens schon als Kind immer genervt, wenn meine Eltern beim Anschauen einer Fernsehsendung plötzlich Bemerkungen über die Kleidung der Moderator*innen oder der Gäste machten. Ich fand das damals schon immer blöd und ohne Belang.

    So, jetzt hab ich mich ausgekotzt!
    Vielen Dank für deinen, offenbar diskussionsanregenden, Beitrag. 🙂

    hataibu

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    1. Geht und ging mir schon immer genauso. Konnte auch noch nie verstehen, wenn meine Schulkameradinnen die Kleidung von allen auf dem Schulhof durchgehechelt haben. Mir fällt sowas meist entweder gar nicht auf oder es ist mir wurscht. Das liegt, denke ich, schon auch stark an den Eltern und Großeltern. Meine hatten da auch nie irgendwelche stereotypen Vorstellungen. Allerdings … Du wärst ja der lebende Beweis, dass es sogar anders geht, wenn die Eltern so denken :-).

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      1. „Geht und ging mir schon immer genauso. Konnte auch noch nie verstehen, wenn meine Schulkameradinnen die Kleidung von allen auf dem Schulhof durchgehechelt haben.“

        Fällt dir das allgemein auf, Wettbewerb untereinander, die Bildung einer Gruppe anhand eines gemeinsamen Merkmals? Das dürfte universell sein, und nicht nur durch einzelne Vorfahren eröffnet.

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  7. Vor einiger Zeit lief einmal ein Kollege eine ganze Weile lang in einem knatschrosa Pullover herum, eine sehr helle, leuchtende Farbe. Die bedingte Wahrscheinlichkeit, daß der Träger eines Pullovers mit so einer Farbe weiblich ist, dürfte bei 0,99 liegen. Auch wegen der Helligkeit stach es sehr ins Auge. Trotzdem hat nach meiner Erinnerung nie jemand eine Bemerkung dazu gemacht.

    Ein anderer männlicher Kollege hatte einen sehr speziellen und auffälligen „Ohrschmuck“, der ein sehr großes Loch in das Ohrläppchen gedehnt hatte, der Schmuck war sozusagen der Rahmen für dieses Loch. Auch dazu habe ich nie eine Bemerkung gehört oder selber geäußert (obwohl ich Piercings für abartig halte, auch bei Frauen, aber ich kann keinen Anspruch erheben, daß andere Leute mir gefallen, umgekehrt darf ich andere häßlich finden).

    Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen frage ich mich, wieweit man Deine Beobachtungen verallgemeinern kann. Waren das mehrere Personen, die sich so geäußert haben, und kam es wiederholt vor?

    Je nach Milieu reagieren die Leute auf statistisch seltenes Verhalten eben anders. Wenn jemand glaubt, seltenes Verhalten bei mir kommentieren zu müssen, löst das bei mir nur Schulterzucken aus. Die Leute können mit sich selber machen, was sie wollen, solange sie mich nicht auch dazu nötigen, und die gleiche Haltung erwarte ich von anderen und beobachte sie zumindest in meinem Umfeld auch bei praktisch allen anderen Leuten.

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    1. Ja, aber bei Kindern kommt das völlig anders an als bei Erwachsenen. Ob das viele waren? Beim Jungen, ja. Bein Mädchen nicht so viele und es waren auch einige anerkennende Stimmen darunter.

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