Spezialisierung verboten!? Nachtrag

Nachdem mir gestern zum wiederholten Male erklärt wurde, der Maskulismus würde, anders als der Feminismus, nicht zwischen männlich und weiblich differenzieren, sondern bezöge sich, wiederum anders als der Feminismus, nur auf Menschen und folglich wäre eine Spezialisierung auf weibliche Problematiken nur im Zusammenhang von Geburt/Schwangerschaft sinnvoll, las ich gestern auf allesevolution und fand dort einen höchst aufschlussreichen Fragebogen beantwortet von Manndat.


3. Was ist der Schwerpunkt ihrer Arbeit?
Jungen- und Männerdiskriminierungen bekannt machen, Politik und Presse dafür sensibilisieren und im Idealfall beseitigen.““

5. Welche drei Aktionen/Erfolge aus der Vergangenheit sehen Sie als ihre bedeutendsten an?

Durchsetzung des gleichen Alters für Männer und Frauen bei der Hautkrebsvorsorge (vorher Frauen mit 30 Jahren, Männer mit 45 Jahren, obwohl im Alter von 30 bis 45 deutlich mehr Männer an Hautkrebs erkrankten als Frauen: Jetzt beide mit 35 Jahren. Da war MANNdat die einzige Stelle, die das thematisiert hat).
Einführung eines bundesweiten Boys-Day und eines Männergesundheitsbericht (Da war MANNdat nicht die einzige Organisation, die sich dafür eingesetzt hat, aber mit Protestschreiben, Forderungen an zahlreiche Politiker und Petitionen aktiv.)
Das erste und lange Zeit einzige bundesweite Jungenleseförderprojekt: Die Jungenleseliste, die von Lehrkräften, Büchereien und Institutionen (auch international von der Karibik bis St. Petersburg) nachgefragt wird und bei der sich Verlage sich um Erwähnung entsprechender Bücher mit Rezensionsexemplaren bewerben.“


Aha. Es geht also um auf Jungen und Männer spezialisierte Arbeit, um Jungenförderung, Männerförderung, Abbau von Diskriminierungen von Jungen und Männern, Männergesundheit und den Boys Day. Das kommt mir alles ziemlich bekannt vor (Kleiner Tipp: Man ersetze Jungen und Männer durch Frauen und Mädchen).


Der Maskulismus unterscheidet sich nicht von dem von ihm so gerne und hart kritisierten Feminimus. Das ist nicht schlimm, es ist völlig okay, nur sollte man sich dann nicht erheben und behaupten, man selbst würde irgendwie allgemeinere, humanistischere, weniger spezialisierte Ziele verfolgen und die Spezialisierung auf Frauen wäre sozusagen der Sündenfall des Feminismus.

69 Gedanken zu “Spezialisierung verboten!? Nachtrag

  1. Sich für die Belange eines Geschlechts einzusetzen ist aus meiner Sicht nicht der Vorwurf an den Feminismus.
    Es ist eher die Begründung, die eben von einer opferstellung der Frau unter Schuldzuweisung an den Mann, die stört.
    Da verstehe ich auch deine Position noch nicht. Du berufst dich einerseits auf badinter, aber blendest anscheinend ja ihre Kritik, die ja vieles enthält, was auch seitens des Maskulismus kritisiert wird, aus.
    Da findest du genau das antihumanistische was du anscheinend suchst.

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    1. Bdinter kritisiert, aber versteht ansonsten feministische Positionen und sieht sie als rechtens (schließlich ist sie selbst Feministin). Was von maskulistischer Seite kommt, ist meist keine differenzierte und fundierte Kritik (außer in Einzelfällen) sondern ein „Alles scheiße“ mit dem Holzhammer.

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      1. „Bdinter kritisiert, aber versteht ansonsten feministische Positionen und sieht sie als rechtens (schließlich ist sie selbst Feministin).“

        Ich selbst habe auch gar nichts gegen einen gemäßigten Feminismus. Gerade wenn er sich die Kritik von Badinter am gegenwärtigen Feminismus zu eigen macht.
        Beides zu wollen ist aber etwas unlauter – das „gute“ von Badinter beachtet wissen wollen, die Kritik aber ausblenden.

        „Was von maskulistischer Seite kommt, ist meist keine differenzierte und fundierte Kritik (außer in Einzelfällen) sondern ein “Alles scheiße” mit dem Holzhammer.“

        Und das sagst du in dieser „Alles ist scheiße am Maskulismus“ Form? Da ist schon etwas ironie dabei oder?

        ich verlinke mal ein paar Artikel dazu:

        Hat der Maskulismus ein Interesse an der Entstehung und Förderung eines gemäßigten Feminismus?

        Kann es einen humanistischen Feminismus geben?

        Warren Farrell war ja selbst lange im Feminismus aktiv und macht in seinem Buch deutlich, dass er gegen einen gemäßigten Feminismus nichts hat und dafür ist, dass beide Seiten sich bewußt machen, wie es wäre in den „schuhen der anderen Seite zu stecken“ (das wiederholt er geradezu gebetsmühlenartig)

        Du hast mich mal aufgefordert, mir Badinter anzuschauen, wie wäre es, wenn du dir mal Farrell anschaust?

        zB sagte in einem interview (zitiert nach der deutschen Wikipediaseite)

        Ich werde oft als Anwalt für Männerprobleme bezeichnet, weil ich mich in der Geschlechterfrage auf das konzentriere, was meiner Meinung nach vergessen ging. Trotzdem unterstütze ich nach wie vor mit Vehemenz einige Aspekte der Frauenbewegung. Ich denke, wir hätten schon viel früher eine Bewegung gebraucht, die die alten Rollen von Männern und Frauen überdenkt und sich gemeinsam auf flexiblere Rollen und Ziele einigt, ein Gender Transition Movement.“

        klingt doch gut oder?

        Und zu seinem Werk an sich heißt es dort:

        In seinen Büchern befasste sich Farrell mit den Geschlechterrollen vor allem des Mannes und kritisierte feministische Theorien. Unter anderem verwies Warren Farrell auf die feministische Interpretation der Statistik: Wären es Frauen und nicht Männer, die sich häufiger das Leben nehmen, häufiger kriminalisiert werden, häufiger von Obdachlosigkeit betroffen sind, häufiger drogenabhängig werden, würde dies im feministischen Diskurs als eine klare Symptomatik für die gesellschaftliche Benachteiligung der Frau gesehen werden. Weiterhin beklagte er, dass die Medien Männeranliegen keine Beachtung schenken würden. So hätte die New York Times jeden seiner eingesendeten Artikel gedruckt, als er noch – wie er sich selbstironisch bezeichnete – „Spitzenmann des Feminismus“ war, aber keinen einzigen mehr, als er Artikel über die Situation von Männern zu schreiben begann. Als die US-amerikanische Feministin und ehemalige Weggefährtin Gloria Steinem bemerkte, dass sich Farrell kritisch zu feministischen Thesen äußerte, brach sie die Aufnahmen für eine geplante Talkshow kurzerhand ab.
        Die Person Warren Farell ist in der Geschlechterdebatte umstritten. Die Feministin Susan Faludi hat Farrell in ihrem populären Buch Backlash – Die Männer schlagen zurück[6] als einen Vertreter der sogenannten Backlash-Bewegung beschrieben und damit als Antifeminist oder Maskulist eingeordnet. Zur selben Einordnung kommt auch der bekennende profeministische US-Soziologie Michael Kimmel.[1][7] Marianne Grabucker, bayerische Landesvorsitzende des Deutschen Juristinnenbunds, widerspricht dieser Einordnung im Vorwort zur 2. Auflage der deutschen Ausgabe von Farrells Hauptwerk Mythos Männermacht.[8] Farrell selbst sieht sich als jemand, der sich das Anliegen der Gleichberechtigung und Überwindung traditioneller Geschlechterrollen aus männlicher Sicht zu eigen macht

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      2. Nur kurz, ich kenne Farrell und finde ihn recht in Ordnung. Nicht zu 100% aber ich finde das Meiste gut. Nur: Ich kann nicht feststellen, dass sich der größere Teil des (deutschen) Maskulismus an ihm orientiert, denn der recht offene Frauenhass im deutschen Maskulismus (parasitär, nutzen Männer aus, arbeiten nichts), hat sehr wenig mit dem zu tun, was Farrel vertritt.

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      3. „denn der recht offene Frauenhass im deutschen Maskulismus (parasitär, nutzen Männer aus, arbeiten nichts), hat sehr wenig mit dem zu tun, was Farrel vertritt.“

        Wer ist denn da der „deutsche Maskulismus“

        Arne vertritt das nicht.
        Lucas Schoppe vertritt das nicht
        Auf Cuncti vertritt man es nicht
        Auf Geschlechterallerlei wurde es von den Autoren meines Wissens nach nicht vertreten
        Ich vertrete das nicht
        Die kleineren Blogs wie Jüngling, Helge, linker Maskulismus, Schusterjunge, Stadtfuchs vertreten es meines wissens nach auch nicht.
        Agens, Manndat, Väteraufbruch für Kinder vertreten das nicht

        Es wird von einigen Kommentatoren vertreten, denen aber reichlich widersprochen wird. Es wird im Gelben Forum vertreten, dem ja ebenfalls genug widersprochen wird.

        Ich finde es bemerkenswert, dass du einerseits den Feminismus mit Badinter anscheinend von Kritik freistellst ungeachtet der vielen auch von ihr kritisieren Theorien und andererseits den „deutschen Maskulismus“ pauschal die diese Theorien unterjubeln willst (und das ohne einen Nachweis).

        Du erwartest also eine faire Position gegen den gemäßigten Feminismus (wenn auch in Deutschland nur ein Randdasein führend) und forderst diese durchaus zu recht ein um dann zu verallgemeinern und den „deutschen Maskulismus“ pauschal abzuwerten und ihm dann radikale Positionen zu unterstellen.

        Der Fairness halber solltest du diesen Vorwurf also zurücknehmen oder zumindest differenzieren.

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      4. Hast Du in letzter Zeit mal deine eigene Kommentarspalte gelesen? Da trieft es vor Frauenhass. Ich weiß von vielen Frauen (auch Nicht-Feministinnen), die da niemals auch nur im Ansatz schreiben würden. Auch Claudia Berlin berichtete ja von entsprechenden Erfahrungen.

        Bei Arne Hoffmann sehe ich diese Position übrigens durchaus. Nicht in dieser Radikalität, aber es gibt deutliche Ansätze dazu (die echten Knochenjobs erledigen die Männer, Männer lieben mehr als Frauen …). Oder wenn er sowas hier unkommentiert veröffentlicht http://genderama.blogspot.fi/2007/05/leserpost-hausfrauengehalt.html .

        Bei wikimannia wird diese Position vertreten und wikimannia ist zu Mann-Frau-Themen meist eine der erste Seiten, die auf Suchmaschinen erscheint.

        Bei Nicht-Feminist wurde neulich in einem Artikel auf mich bezogen etwas verschwurbelt gefragt, warum ich Feministin wäre, da ich ja mit Kindern daheim wäre und eine Wahl gehabt hätte, die Männer (mein Mann) gar nicht hätten. Was nebenbei gesagt, kompletter Unsinn ist, aber bitte. Es wird also offenbar impliziert, dass Kinderbetreuung der leichtere Job ist und der Mann Opfer, weil er außerhäusig arbeiten „muss“.

        Sehr groß ist der Maskulismus in Deutschland nicht, wie viele Leser werden die von dir genannten Blogs haben? Und es gibt noch eine Reihe Blogs, die Du nicht nennst (Frauenhaus, Männerstreik, Leutnant Dino …) die eben das vertreten.

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    2. „Hast Du in letzter Zeit mal deine eigene Kommentarspalte gelesen? Da trieft es vor Frauenhass.“

      Das ist eben der Nachteil einer offenen Kommentarpolitik. Man bekommt alle Meinungen in den Blog und es wird diskutiert. Du wirst aber auch genug finden, die dem Widersprechen.
      Insbesondere ich widerspreche dem meist

      “ Ich weiß von vielen Frauen (auch Nicht-Feministinnen), die da niemals auch nur im Ansatz schreiben würden. Auch Claudia Berlin berichtete ja von entsprechenden Erfahrungen.“

      Das ist eben ein Geschlechterunterschied. Wenn es hart zugeht, dann schreckt das die meisten Frauen eher ab, die meisten Männer kommen damit wesentlich besser zurecht.

      Vielleicht weil sie es nicht so persönlich sehen. Auch ein Grund, warum Frauen und Männer andere Berufe wählen.

      „Bei Arne Hoffmann sehe ich diese Position übrigens durchaus. Nicht in dieser Radikalität, aber es gibt deutliche Ansätze dazu (die echten Knochenjobs erledigen die Männer, Männer lieben mehr als Frauen …).“

      Es sind ungefähr 98% aller tödlichen Arbeitsunfälle Männer. Die Tendenz, dass um so gefährlicher und körperlicher ein Job ist, er eher von Männern ausgeübt wird, ist kaum zu bestreiten.
      Was steht da denn wirklich gegen? der Pflegeberuf?

      „Oder wenn er sowas hier unkommentiert veröffentlicht http://genderama.blogspot.fi/2007/05/leserpost-hausfrauengehalt.html .“

      Dein stärkster Beleg ist ein veröffentlichter Leserbrief aus 2007? Ernsthaft?

      „Bei wikimannia wird diese Position vertreten und wikimannia ist zu Mann-Frau-Themen meist eine der erste Seiten, die auf Suchmaschinen erscheint.“ (…)

      Wikimannia, Frauenhaus, Männerstreik und Leutnant Dino würde ich dir durchaus zustimmen. Nicht feminist, geht in die Richtung, wenn auch eingeschränkter (das ich mit den dort schreibenen in vielen Punkten nicht übereinstimme solltest du mitbekommen haben)
      Allerdings findest du zu allen sehr deutliche Abgrenzungen bei mir.
      Würde man von Feministinnen so deutliche Abgrenzungen zum radikalen Feminismus finden, dann wäre das aus meiner Sicht schon einiges wert.
      Wobei den Zugriffszahlen nach Frauenhaus, nichtfeminist und Männerstreik sehr klein sein müssten

      Das ist aber genau der Punkt:

      Wenn du auch nur ansatzweise eine feministische Szene wie Arne, man-tau, und die anderen von mir aufgezählten vorweisen könntest, dann wäre ich durchaus erfreut über die Szene

      Dennoch blockst du Kritik am Feminismus im wesentlichen ab und verlangst eine Differenzierung.

      Diese Differenzierung – auch die Differenzierung zwischen mir und Kommentaren aus meinem Blog – weigerst du dich aber im Gegenzug auf den Maskulismus ebenfalls anzuwenden.

      Wenn es nur darum ginge, über wikimannia, Frauenhaus, Männerstreik und Leutnant Dino zu lästern, dann würden wir uns denke ich gut verstehen.

      Aber solange du nicht bereit bist zu differenzieren und deutlich zu trennen und das dann auch noch gleichzeitig für den Feminismus anforderst bleibst du in einer moralisch sehr fragwürdigen Position

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      1. Nein, das ist nicht mein stärkster Beleg, es war ein Beispiel, ein Beleg, ich finde den Artikel zu männlicher Liebe sowie das Vorwort zu „der Fall Eva Herman“ deutlicher.

        Würdest du sagen, der Satz „natürlich kann es Frauen richtig beschissen gehen“ (zu Männern von Anne Wizorek geäußert) geht den meisten Männerrechtlern flüssig über die Lippen? Wenn sogar über die Situation von Frauen in Saudi-Arabien noch rumdiskutiert werden muss? Ich habe mal versucht, über die relativ hohen Zahlen von Burn Out bei Hausfrauen mit Männerrechtlern zu diskutieren (offline), da kamen nur fiese Kommentare. Und so lange man nicht einmal zugeben kann, dass es Frauen mies gehen kann, dass es frauenspezifische Probleme gibt, so lange hält man sie wohl für Prinzesschen im Elfenbeinturm.

        Knochenjobs. Pflege ja, Putzkraft im Großraumbüro, Küchenhilfe in der Großküche (hohe Verletzungsgefahr), Bettenkolonne im KH, Fließband … Hausfrau nicht zu vergessen, im Haushalt ereignen sich viele tödliche Unfälle, gerade in der Küche. Und dass das wieder so einen lächerlichen Beigeschmack hat, zeigt, wie marginalisiert diese Berufsgruppe ist.

        Zu deiner Kommentarspalte: Ich denke, es liegt eher daran, dass sich meist ein Pulk auf die eine Kommentatorin oder den einen Kommentator stürzt, der anderer Meinung ist.

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      2. „Nein, das ist nicht mein stärkster Beleg, es war ein Beispiel, ein Beleg, ich finde den Artikel zu männlicher Liebe sowie das Vorwort zu “der Fall Eva Hermann” deutlicher.“

        Weil er da anführt, dass Frauen durchaus darauf achten, dass Männer Versorgen könnten? Nun, das ist ja auch das Ergebnis einer Vielzahl von Studien.

        „Würdest du sagen, der Satz “natürlich kann es Frauen richtig beschissen gehen” (zu Männern von Anne Wizorek geäußert) geht den meisten Männerrechtlern flüssig über die Lippen?“

        Wizorek läßt aber nachfolgen, dass sie deswegen eben auch das Patriarchat beenden müssen und einfach mal die Unterdrückung der Frau weglassen sollten, denn das es Männern schlechtgeht ist eine Nebenfolge davon.
        Das willst du mir jetzt nicht wirklich als bewegende Männerfreundlichkeit verkaufen?

        Also mir geht der Satz problemlos über die Lippen. Ich würde vermuten anderen auch, auch wenn natürlich damit auch welche Probleme haben.

        „Wenn sogar über die Situation von Frauen in Saudi-Arabien noch rumdiskutiert werden muss?“

        Aus meiner Sicht beißt du dich da recht fest. Ich will eigentlich nicht viel mehr als das du Männerrechtler nicht pauschal in eine Gruppenhaft nimmst, genauso wie du das ja anscheinend auch für den Feminismus nicht willst.
        Gerade im letzteren würdest du wohl wegen der Intersektionalität und der Deutungshoheit der jeweiligen Frauen Rassismusvorwürfe von einigen feministischen Bloggern hören, wenn du die Frage diskutieren willst.
        Ich für meinen Teil bin natürlich für gleiche Rechte für Frauen, auch in Saudi-Arabien. Deswegen muss man aber nicht ausblenden, dass Frauen auch in solchen Staaten innerhalb ihrer Rollen rechte oder starke Postionen haben können und solche Rollenverteilungen auch erhebliche Pflichten auf den Mann verlagern Es ist zu vermuten, dass genug Frauen dort tatsächlich nicht „befreit“ werden wollen (auch wenn ich meine, dass es besser wäre). ich möchte auch die Stellung eines Saudiarabischen Mannes nicht haben, weil ich es nicht als Privileg für mich empfinde, wenn eine Frau nicht Auto fahren darf und kein Geld verdienen kann, sondern als eine Belastung.

        „Ich habe mal versucht, über die relativ hohen Zahlen von Burn Out bei Hausfrauen mit Männerrechtlern zu diskutieren (offline), da kamen nur fiese Kommentare. Und so lange man nicht einmal zugeben kann, dass es Frauen mies gehen kann, dass es frauenspezifische Probleme gibt, so lange hält man sie wohl für Prinzesschen im Elfenbeinturm.“

        Das dürfte eben auch sehr auf die Art der Darstellung ankommen. Bei vielen Kindern kann ich mir das durchaus vorstellen. Aber dem stehen ja auch „vorteile“ gegenüber. Viele Frauen werden zB auch recht fuchsig, wenn ich darauf verweise, dass eine Frau, die bis 30 ihre Kinder hat, dann eben einen Teil ihrer Arbeit mit dem Auszug des Kindes verliert und dann mit 50 die Kinder aus dem haus sind.
        Und natürlich gibt es auch durchaus Luxushausfrauen mit einem recht bequemen leben.

        „Knochenjobs. Pflege ja, Putzkraft im Großraumbüro, Küchenhilfe in der Großküche (hohe Verletzungsgefahr), Bettenkolonne im KH, Fließband … Hausfrau nicht zu vergessen, im Haushalt ereignen sich viele tödliche Unfälle, gerade in der Küche. Und dass das wieder so einen lächerlichen Beigeschmack hat, zeigt, wie marginalisiert diese Berufsgruppe ist.“

        Wenn 98% aller tödlichen Arbeitsunfälle Männer betreffen und du den Haushalt hier in den Bereich rückst, dann regt das eben widerspruch. Ich kenne eine Gruppe von Männern, die in Sägereien, Schreinerein und anderen Fertigungsbereichen gearbeitet haben. Es ist erstaunlich, wie viele da bei Unfällen einen oder mehrere Finger verloren haben. Die meisten Hausfrauen leben da im Vergleich doch recht ungefährlich

        „Zu deiner Kommentarspalte: Ich denke, es liegt eher daran, dass sich meist ein Pulk auf die eine Kommentatorin oder den einen Kommentator stürzt, der anderer Meinung ist.“

        Ich hatte es schon alleine in einer Kommentarspalte gegen viele zu sein. Da kann man auch durchaus aufblühen. Wenn die Mädchenmannschaft ihre Kommentarspalte freigeben würde, was meinst du würde dann passieren?
        Im übrigen streiten sich ja nun auch genug der männlichen kommentatoren untereinander.

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      3. Weil er anführt, dass es Männern um Liebe und Gefühl geht, während Frauen angeblich kalt berechnen.

        „Das willst du mir jetzt nicht wirklich als bewegende Männerfreundlichkeit verkaufen?“

        Ich will damit sagen, dass sogar die viel kritisierte Anne Wizorek deutlich mehr Empathie für Männer aufbringt als die allermeisten Maskulisten für Frauen. Tatsächlich halte ich das für das relevanteste Merkmal: Kann es deiner Meinung nach Frauen/Männern richtig schlechtgehen? Auch deshalb, weil sie ein Mann / eine Frau sind?

        Ich würde beides sofort bejahen. Wie viele Maskulisten können das? Wäre mal ein interessanter Test.

        Der Jüngling übrigens, den du mir heute ernsthaft als nicht frauenfeindlich verkaufen wolltest, vertritt die weibliche Privilegientheorie in Reinform. Heute wieder „Sicher, Du hast die Massenmädch, äh -medien auf deiner Seite, die jeden Tag die Lügengeschichte von der armen unterdrückten Frau hier, im Ausland oder der Geschichte erzählen. Nur, auch in Indien, in Saudi-Arabien oder im Iran geht es Frauen immer noch besser als Männern, wie man u.a. an der Lebenserwartung ablesen kann.“

        Als wäre die Lebenserwartung das einzige Indiz. Tatsächlich hat die Klosterstudie gezeigt, dass es gerade bei der Lebenserwartung anscheinend sowohl eine soziale wie auch eine biologische Komponenete gibt.

        Ach ja, und vermutlich gäbe es saudische Frauen, die nichts ändern wollen. Weil sie es auch gar nicht anders kennen.

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      4. „Das ist eben ein Geschlechterunterschied. Wenn es hart zugeht, dann schreckt das die meisten Frauen eher ab, die meisten Männer kommen damit wesentlich besser zurecht.“

        Echt jetzt?! Welcher feministische Mann kommentiert denn bei dir? Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren. Und Maskulisten tauchen ja auch gerne gleich in Horden auf, da wundert es mich nicht, dass sie „damit besser zurecht kommen“, wenn gleich mal ein paar Glaubensbrüder ihnen den Rücken decken, ihre Kommentare liken und so tun, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen.

        Auf Geschlechterallerlei wird man als Feminist gleich mal schön beleidigt („Femoperverse“ ist die letzte Blüte, die ich da gesehen habe) und solche Feinheiten, kein Wunder, dass man mit einem weiblichen Vornamen da abhaut. Die meisten Leute wissen eben Besseres mit ihrer Freizeit anzufangen, als sich das schriftliche Tourette diverser Leute anzugucken. Das hat nichts mit „besser zurecht kommen“ zu tun.
        Dazu kommt noch, dass so viele aus diesem Dunstkreis nicht fähig sind, die Allgemeinplätze aus der Diskussion herauszuhalten, und gleich mal jedem Neuling eine Litanei an Masku-Thesen entgegenwirft und den Vorwurf macht, femizentrisch aufgewachsen zu sein, was irgendwann auch mal wirklich, wirklich ermüdend ist.

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      5. Ja. Und zwar ziemlich vehement. Denn das ist lächerlich. Guck dir doch mal die Gestalten an, die sich teilweise auf Geschlechterallerlei oder auch deinem Blog verewigen. Wie schnell sie beleidigt und ausfallend reagieren. Wie sie alle ihre Reizwörter haben, bei denen sie aufgehen wie ein Hefeteig. Willst du mir ernsthaft weismachen, dass das „weniger sensibel“ ist?!

        Der Dialog hier ist nicht mal ansatzweise mit dem Dialog auf deinem Blog zu vergleichen.

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      6. Die männlichen Andersdenkenden auf deinem Blog hatten doch ganz genauso keine Lust mehr. Wobei es durchaus Studien gibt, dass der Ton in Männergruppen ein anderer ist (aber eher auf scherzhafte Art und Weise) als in Frauengruppen. Aber ich fine das für diese Frage nicht relevant. Männer gehen auch nicht gerne in reine Frauengruppen, erst recht nicht, wenn der Ton dort eher feindselig ist. Wie viele frauen würdest du denn sagen kommentieren regelmäßig bei dir? Mir fallen nur zwei ein und die eine davon auch nicht besonders häufig.

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      7. Es steht dir ja frei Gegenstudien zu suchen. Finde ich so wie so lustig: es wird gern vorgeworfen, ich suche da was raus und verschweige anderes. Aber warum dann nicht mal die verschwiegenen Studien selbst raussuchen? Google scholar ist ja leicht bedienbar. Da gibt man Gender pay gap ein und sucht die verschwiegenen Studien raus. Das wäre doch mal eine Basis für eine Diskussion.
        Statt dessen einfach Vorwürfe ohne Substanz.
        Where is the beef?

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      8. Das wurde schon öfter gemacht, und dann wurden die Studien von dir infrage gestellt. Meinst du, ich erinnere mich nicht daran?

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      9. Dazu kommt noch: ich zitiere:

        GuD – ich nehme zur Kenntnis, dass du offensichtlich nicht bereit bist, dich mit meiner Argumentation auseinanderzusetzen, breche das deshalb hier ab und bedaure die investierte Zeit.

        Von Hugor aus dem anderen „Spezialisierung verboten“-Strang.
        Und dazu musste Margret ihn nicht mal zu zehnt angreifen oder beleidigen 😉

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      10. So massiv sind die nun nicht. Zumindest habe ich ganz sicher nichts von Demagogen und ähnlichem geschrieben wie Gerhard drüben bzw. justiziable Beleidigungen gepostet wie der Jüngling drüben (auch niemand sonst hier). Und man muss hier auch keine Angst haben, im Pulk von Feministinnen angefallen zu werden. Es schreiben viel mehr Maskulisten als Feministen und Feministinnen. Bei dir dagegen schreiben viele Maskulisten, insofern ist der Stand für Feministen ein anderer als hier für Maskulisten.

        Die Hemmschwelle für Maskulisten auf feministische Blogs zu gehen ist sicher kleiner als für Feministen, auf maskulistische Blogs zu gehen.

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      11. Das ist ja sehr relativ.
        Feministinnen haben die deutlich schwächere Position, da Feminismus kaum einen argumentativen Unterbau hat. Insofern ist es für sie sicherlich frustrierender. Meist kommt dann ein Appell an Emotionen oder trotzigkeit. Aber das ersetzt ja keine Argumente.

        Ich würde ja nach wie vor behaupten, das nein block die meisten sachlichen Diskussionen hat, weil dort Meinungen überhaupt erst einmal gesagt und damit ausgetauscht werden konnten. Früher ging es auch mal bei der Mädchenmannschaft, aber das war vor der intersektionalität. Oder welchen größeren blog zu Geschlechter fragen, auf dem diskutiert werden kann kennst du noch?

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      12. Das soll beweisen, dass Männer wegen wesentlich harmloseren Bemerkungen die Segel streichen, als Frauen bei dir drüben. Hugor flüchtet, weil Margret ihm widerspricht.
        Und dass Maskulisten im Rudel auftreten und deswegen mehr Rückendeckung haben, als Feministen auf deinem Blog.

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      13. Shark. ich erinnere mich an zwei Fälle (einer war lightyear 2000, der andere, ich glaube „DubistdochBiologe“), wo Männer, die feministisch dachten oder zumindest nicht antifeministisch, versucht haben, auf Christians Seite andere Positionen zu verteten. Die wurden, wie Du richtig schreibst, auch im Pulk fertiggemacht. Wie Du auch richtig schreibst, treten Maskulisten fast immer im Rudel auf und decken sich gegenseitig. Sehr schnell wird auch hart und justiziabel beleidigt. Da hat fast niemand mit anderer Meinung lange Lust auf Kontakt und „Austausch“.

        Sogar gemäßigte Maskulisten wie Leszek trifft es ja regelmäßig.

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      14. „Feministinnen haben die deutlich schwächere Position, da Feminismus kaum einen argumentativen Unterbau hat.“

        Das sehe ich anders. Sie haben die schwächere Position, weil sie, zumindest im Netz, weniger sind und auch weniger schreiben. Maskulisten sind im Netz sehr präsent, oft mit mehreren hundert Beiträgen täglich. Welchen nennenswerten argumentativen Unterbau hat denn der Maskulismus?

        „Diese Differenzierung – auch die Differenzierung zwischen mir und Kommentaren aus meinem Blog“

        Doch, da differenziere ich. Kritisiere aber dennoch. Wenn auffällig ist, dass in einem großen maskulistischen Blog nur der Blogmaster und einige wenige Kommentatoren nicht-frauenfeindliche Postionen vertreten, dann halte ich das für einen nicht allzu schlechten Querschnitt durch die maskulistische Szene, zumindest die im Netz aktive.

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      15. Wir können das gerne abgelegen abgleichen.

        Du Legat den Unterbau des gegenwärtigen Feminismus, also zB soziale Konstruktion der Geschlechter nach Butler, 1 aus drei, Gender gap etc da und ich halte dann entsprechend dagegen. Können wir direkt in Artikeln machen, wenn du magst, dann muss niemand sich mit den Kommentatoren der anderen Seite auseinandersetzen

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      16. Schreib mir doch zunächst mal, wen Du als „Unterbau des gegenwärtigen Maskulismus“ siehst. Außer Farrell und Kucklick gibt es da nicht viel mit Substanz und bei den beiden sehe ich sehr viele Überschneidungen mit feministischen Positionen. Der Rest pöbelt in Foren oder schreibt Bücher beim Kopp-Verlag (oder amerikanischen Äquivalent-Verlagen).

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      17. „Das ist ja sehr relativ.
        Feministinnen haben die deutlich schwächere Position, da Feminismus kaum einen argumentativen Unterbau hat. Insofern ist es für sie sicherlich frustrierender. Meist kommt dann ein Appell an Emotionen oder trotzigkeit. Aber das ersetzt ja keine Argumente.“

        Autsch. „Die haben unrecht.“ Das Totschlagargument schlechthin.
        Naja, mit Trotz und Emotionen sind Maskulisten ja glücklicherweise auch sehr vertraut. Ich nenne jetzt keine Namen, aber ich denke, du weißt, von wem ich spreche (auch wenn du das jetzt nicht zugeben würdest).

        „Ich würde ja nach wie vor behaupten, das nein block die meisten sachlichen Diskussionen hat, weil dort Meinungen überhaupt erst einmal gesagt und damit ausgetauscht werden konnten. Früher ging es auch mal bei der Mädchenmannschaft, aber das war vor der intersektionalität. Oder welchen größeren blog zu Geschlechter fragen, auf dem diskutiert werden kann kennst du noch?“

        EMN. Die schaltet zwar Beleidigungen auch frei, aber immerhin ist es da besser verteilt, als auf deinem Blog. Da ist der Frauenanteil schon mal wesentlich höher, und siehe da, da diskutieren auch Feministinnen noch regelmäßig mit. Überraschung!

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      18. Ich weiß nicht. Ems Kommentarspalte finde ich nicht wesentlich besser. Eigentlich ist es immer dasselbe: Wenn nicht moderiert wird, machen sich ein paar Platzhirsche breit, die dann quasi die „Moderation“ in ihrem Sinne übernehmen, weil sie alles andere wegbeißen.

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      19. Besser als bei Christian finde ich es schon, muss ich sagen. Sicher ist es nicht optimal, aber immerhin gibt es drüben ein bisschen einen Ausgleich. Einige der Marktschreier kommentieren dort nicht oder weniger, und die, die es tun, bekommen auch von nicht-feministischen Frauen Kontra.

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      20. „Wir können das gerne abgelegen abgleichen.

        Du Legat den Unterbau des gegenwärtigen Feminismus, also zB soziale Konstruktion der Geschlechter nach Butler, 1 aus drei, Gender gap etc da und ich halte dann entsprechend dagegen. Können wir direkt in Artikeln machen, wenn du magst, dann muss niemand sich mit den Kommentatoren der anderen Seite auseinandersetzen“

        O.o „Entweder wir machen es auf meine Art oder gar nicht“? Fang doch an! Du wurdest gefragt, welchen Unterbau der Maskulismus hat. Also leg doch los.

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      21. Vieles ist eben weniger nur maskulistisch, sondern wird schlicht aus der normalen Forschung übernommen. Etwa statistische auswertungrn zum Gender pay gap etc
        Ich würde mich natürlich auch bezüglich der Theorien zu den Geschlechtern auf die Biologie berufen.

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      22. Eigentlich lege ich hier dauernd den Unterbau des Feminismus dar oder eher der Feminismen. Ich wollte noch auf Maria Mies eingehen und auf Badinter (v. a. auf deren letztes viel kristisiertes Buch), außerdem (das aber aus persönlichem Interesse) auf Halkes. Judith Butler finde ich interessant, sehe sie aber eher als Vertreterin von gender-queer. ich kann aber gerne mal etwas zu ihr schreiben.

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      23. Gud, badinter ist der Unterbau einer verschwindend keinen Menge im Feminismus.
        Das scheint du immer auszublenden.
        Aus Sicht des größten teils des Feminismus ist sie mit ihrer Kritik antifemismus.

        Das solltest du schon deutlich machen, sonst wirkt es etwas lächerlich, wenn du das als theoretischen Unterbau des Feminismus darstellen willst

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      24. Als einen. Mir ging es aber um ihre Bücher über den Mythos der idealen Mutterschaft und wie dieser die Gleichberechtigung untergräbt. Dafür hat sie eigentlich breite Rückendeckung in diversen Strömungen des Feminismus.

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      25. Die Rosa-Hellblau-Falle wollte ich auch in den nächsten Wochen vorstellen. Tut mir leid, aber ich werde dir nicht den Gefallen tun, das als Unterbau des Feminismus vorzustellen, was Du dir einbildest, um mit deiner These recht behalten zu können. Ich frage dich nochmal nach dem Unterbau des Maskulismus. Ich könnte ja nun auch behaupten, das wäre im Wesentlichen „Medusa schenkt man keine Rosen“ und „Der dressierte Mann“ (und das nicht ganz zu Unrecht). Und da könnte ich dann auch locker gegenhalten.

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      26. Biologische Ansätze sind durchaus verbreitet. Und nein persönlicher ist es schon hat nicht, es ist der montan in der Biologie und damit der in der Wissenschaft vorherrschende.

        Ich finde es recht sinnlos mit daneben einen andern ausdenken zu müssen, es sollte ja auf die Fakten ankommen

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      27. „Muss ich auch gar nicht, aber dennoch kann ich dort vertretene Theorien darstellen, zur mit eben durch Verweis aus andere.“

        Hää? Zur mit eben durch? Nichts für ungut, aber du klingst heute ausgesprochen undeutsch …

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  2. Es geht im Maskulismus (überwiegend) um Männer/Jungs und im Feminismus (überwiegend) um Frauen/Mädchen, was ja bis zu einem gewissen Grad kein Problem ist. Die Bezeichnungen Maskulismus bzw. Feminismus beinhaltet nämlich nur ein Geschlecht (maskulin = männlich, feminin = weiblich). Deswegen möchte ich mich weder der einen Strömung, noch in der anderen einordnen, denn beide reden davon, dass ihr Sonstwas-ismus für wirkliche Gleichberechtigung steht und somit die Probleme beider Geschlechechter gleichermaßen lösen will. Das könnte aber dazu führen, dass wahre Gleichberechtigung und Gerechtigkeit eine rein männliche oder weibliche Eigenschaft wahrgenommen wird, weil eben in der Namensbezeichnung ihrer politischen Bewegung nur ein Geschlecht genannt wird.

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    1. „Deswegen möchte ich mich weder der einen Strömung, noch in der anderen einordnen“

      Die Frage ist nur, ob das immer funktionieren kann. Ich war anfangs vom oft gehörten Vorwurf des benevolent sexism nicht begeistert, aber letztlich ist was dran. Natürlich auch analog mit vertauschten Rollen. Die These, daß Männer nicht die Interessen der Frauen vertreten können und umgekehrt, steckt fast wörtlich in der offiziellen Definition von Gender Mainstreaming („… da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.“), ist also offizielle Doktrin.

      D.h. man kann sich einig sein (oder ggf. auch nicht 😉 ) über bestimmte Grundwerte und biologische oder soziologische Theorien und dann kommt dann oft zu den gleichen politischen Konsequenzen. Das muß aber keineswegs immer so sein, es gibt auch Interessengegensätze, und in solchen Fällen nimmt man fast automatisch Partei für das eigene Geschlecht.

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      1. @mitm

        „Ich war anfangs vom oft gehörten Vorwurf des benevolent sexism nicht begeistert, aber letztlich ist was dran“

        Da ist vom Grundgedanken her etwas dran. Aber in der Ausführung wird es schlicht dazu benutzt Vorteile von Frauen als Nachteile auszugestalten.

        Auch ist man da sehr selektiv:

        Man könnte zB Zugewinn, Unterhalt und Versorgungsausgleich unschwer als benevolent sexism einordnen. Und in der Tat würde wahrscheinlich nichts effizienter den Gender Pay Gap schließen als genau diese Aufhebung.
        Aber das wird eben im Feminismus weniger diskutiert.

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    2. @ shark

      „Dazu kommt noch: ich zitiere:

      GuD – ich nehme zur Kenntnis, dass du offensichtlich nicht bereit bist, dich mit meiner Argumentation auseinanderzusetzen, breche das deshalb hier ab und bedaure die investierte Zeit.

      Von Hugor aus dem anderen “Spezialisierung verboten”-Strang.
      Und dazu musste Margret ihn nicht mal zu zehnt angreifen oder beleidigen“

      Auch so ein Phänomen. Da stürmen Antifems gleichzeitig zu mehreren Leuten auf eine Feministin ein und beklagen sich dann, dass diese sich empörenderweise nicht die gleiche Zeit nimmt, auf jeden dieser Beiträge ausführlich einzugehen. Das geschieht ja durchaus regelmäßig. Dass zB jemand wie Arne Hoffmann auf seinem Blog gar nicht erst die Kommentare öffnet um sich einer Diskussion zu stellen, dafür hat man natürlich vollstes Verständnis, weil er hat ja so viel zu tun. Einer Feministin, die auch noch andere Lebensinhalte hat außer Blogs zu schreiben und sich mit mehr oder weniger gehaltvollen Aussagen von Antifeministen zu beschäftigen, gesteht man das aber nicht zu? Was ist denn das bitte für ein unverschämter Anspruch: „Nimm dir gefälligst Zeit für mich!“ In welcher Welt leben die?

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    3. „Das soll beweisen, dass Männer wegen wesentlich harmloseren Bemerkungen die Segel streichen, als Frauen bei dir drüben. Hugor flüchtet, weil Margret ihm widerspricht.
      Und dass Maskulisten im Rudel auftreten und deswegen mehr Rückendeckung haben, als Feministen auf deinem Blog.“

      Gerhard ist bei mir geflüchtet, weil es ihm „zu feindlich zuging“. Keine Pointe. ^^

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      1. Ah, den hab ich ja ganz vergessen! Das hab ich sogar mitbekommen! Das ist der Mann Marke „austeilen aber nicht einstecken können“.

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  3. „Nachdem mir gestern zum wiederholten Male erklärt wurde, der Maskulismus würde, anders als der Feminismus, nicht zwischen männlich und weiblich differenzieren, sondern bezöge sich, wiederum anders als der Feminismus, nur auf Menschen und folglich wäre eine Spezialisierung auf weibliche Problematiken nur im Zusammenhang von Geburt/Schwangerschaft sinnvoll…“

    Wer hat bitte wo gesagt, dass Maskulismus nicht auf männerspezifische Probleme ausgerichtet ist, und generell kritisiert, dass Feminismus sich mit frauenspezifischen Problemen befasst? Ich darf daran erinnern, dass es um einen allgemeinen Kinderhilfsverein, kein spezielles feministisches Projekt, ging.
    Selbstverständlich ist erwartbar und zunächst einmal völlig unproblematisch, dass Interessenvertretungen auch in erster Linie die Interessen ihrer Anhänger vertreten. Diskussionswürdig ist lediglich, inwieweit die jeweils verfolgten Ziele und hierzu verwendeten Mittel akzeptabel sind.

    „Durchsetzung des gleichen Alters für Männer und Frauen bei der Hautkrebsvorsorge (vorher Frauen mit 30 Jahren, Männer mit 45 Jahren, obwohl im Alter von 30 bis 45 deutlich mehr Männer an Hautkrebs erkrankten als Frauen: Jetzt beide mit 35 Jahren … Einführung eines bundesweiten Boys-Day und eines Männergesundheitsbericht

    Manndat benennt insbesondere die Angleichung der zuvor ohne sachlichen Grund für Männer eingeschränkteren Hautkrebsvorsorge, den Boys Day als Gegenstück des seit längerem existierenden Girls Day und den Männergesundheitsbericht als Gegenstück des schon seit längerem erfolgenden Frauengesundheitsberichts, also die Angleichung sehr konkreter und nicht nachvollziehbarer staatlicher Bevorzugungen von Frauen.
    Es wird auch unter den Männerrechtlern (hoffentlich) kaum jemanden geben, der sich gegen eine Angleichung konkreter staatlicher Bevorzugungen von Männern wendet.

    „die Spezialisierung auf Frauen wäre sozusagen der Sündenfall des Feminismus.“

    Nein, die Spezialisierung auf Frauen ist völlig in Ordnung, solange tatsächlich reale spezifisch weibliche Benachteiligungen verändert werden sollen. Problematisch ist aber, dass der Feminismus seine gesellschaftliche Macht dazu benutzt, immer mehr einseitige Bevorzugungen für Frauen und Benachteiligungen von Männern herauszuschlagen (und gleichzeitig auch noch die ständige Opferrolle für die Frauen reklamiert). Das (und nur das) ist dem Feminismus vorzuwerfen.

    Ich gehe mal davon aus, dass du dieser Zustandsbeschreibung nicht zustimmst. Aber können wir uns zumindest theoretisch darauf einigen, dass, wenn eine Gruppe aus einer Machtposition heraus für sich einseitige Vorteile zulasten der anderen Gruppe erkämpft und diese andere Gruppe sich darauf beschränkt, den Abbau bestehender Benachteiligungen zu erstreben bzw. weitere Nachteile zu verhindern, dann, obwohl beide Gruppen jeweils ihre Partikularinteressen verfolgen, ihr Verhalten nicht moralisch gleichwertig ist?

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    1. Auch nur kurz: Ich kann nicht finden, dass der Feminimus (wobei es schwierig ist von „dem “ Feminimus“ zu sprechen) so vorgeht wie von dir beschrieben. Das ganze Konzept eines „Staatsfeminimus“ ist recht klar verschwörungstheoretisch.

      Ansonsten hattest Du in deiner Antwort von gestern genau diese Spezialisierung (und wer sich spezialisiert, ob ein Verein oder eine Bewegung ist erst einmal egal), kritisiert.

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      1. „Ich kann nicht finden, dass der Feminimus (wobei es schwierig ist von “dem ” Feminimus” zu sprechen) so vorgeht wie von dir beschrieben. Das ganze Konzept eines “Staatsfeminimus” ist recht klar verschwörungstheoretisch.“

        Von „Staatsfeminismus“ habe ich nichts geschrieben, und soweit in diesem Zusammenhang teilweise eine allumfassende, geschlossene staatliche Macht mit einheitlicher Zielrichtung und koordiniertem Vorgehen imaginiert wird, sehe auch ich dies als Verschwörungstheorie an. Aber willst du ernsthaft bestreiten, dass der Feminismus gegenwärtig deutlich mehr Einfluss auf staatliche Stellen (bzw. in diesen) hat als der Maskulismus und diesen Einfluss nahezu ausschließlich zu staatlichen Eingriffen nutzt, die einseitig Frauen bevorteilen?

        „hattest Du in deiner Antwort von gestern genau diese Spezialisierung (und wer sich spezialisiert, ob ein Verein oder eine Bewegung ist erst einmal egal), kritisiert.“

        Nein, hatte ich nicht. Zur Vermeidung von Wiederholungen bitte ich dich, noch einmal zu lesen, was ich tatsächlich geschrieben habe. Solltest du danach immer noch der Meinung sein, ich sei generell gegen eine Spezialisierung, bitte ich um entsprechende Zitate.

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    2. „(und gleichzeitig auch noch die ständige Opferrolle für die Frauen reklamiert)“

      reklamiert dann also der Maskulismus die ständige Opferrolle für Männer? Es scheint so. „Problematisch ist aber, dass der Feminismus seine gesellschaftliche Macht dazu benutzt, immer mehr einseitige Bevorzugungen für Frauen und Benachteiligungen von Männern herauszuschlagen“.

      “ solange tatsächlich reale spezifisch weibliche Benachteiligungen“

      Wer entscheidet denn, was tatsächlich reale weibliche Benachteiligungen sind? Wenn Frauen z. B. überproportional selten in Führungspositionen zu finden sind, finden das fast alle mir bekannten Maskulisten (außer Christoph Kucklick) völlig in Ordnung und sehen da keinerlei Förderungs- oder Änderungsbedarf. Stattdessen wird, wenn das Thema aufkommt, immer auf die vielen Männer in schlechteren Berufen verweisen – Müllmänner etc. Aber da spricht dann merkwürdigerweise niemand von Derailing, obwohl es wenig Zusammenhang zwischen Frauen in Führungspositionen und Müllmännern gibt. Auf jeden Fall wesentlich weniger als zwischer Opfern und Tätern (wo die Erwähnung dann auf einmal Derailing ist).

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  4. „Solltest du danach immer noch der Meinung sein, ich sei generell gegen eine Spezialisierung, bitte ich um entsprechende Zitate.“

    Na wunderbar, dann wäre das ja geklärt und Plan hat jedes Recht der Welt sich in größeren Projekten auf Mädchen zu konzentrieren.

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    1. Nur war das eben überhaupt nicht das Problem, welches Gerhard in seinem Artikel thematisiert hatte. Aber offenbar ist es weder mir noch anderen Diskutanten gelungen, dir das verständlich zu machen.

      Zum Abschluss noch, da im anderen Strang nicht mehr geantwortet werden kann:

      „Du willst nicht meiner Meinung sein, darum rede ich nicht mehr mit dir?“

      Keineswegs. Es ist für mich völlig okay, wenn jemand eine andere Meinung vertritt (und beibehält) als ich.
      Wenn aber ein Diskussionspartner sich mit den Argumente der anderen Seite offensichtlich nicht einmal auseinandersetzt, ist die Diskussion m.E. für beide eine reine Zeitverschwendung.

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    2. Ich verstehe sehr gut: Ihr kritisiert, dass Plan sich nur um Mädchen kümmern würde und Jungen angeblich umerziehen will. Ich bin auf beides bereits mehrfach eingegangen. Das Problem scheint mir darin zu liegen, dass ihr große Probleme mit der Tatsache habt, dass in vielen Ländern dieser Erde Mädchen wirklich als weniger wert gelten als Jungen.

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  5. Na ja, zu behaupten man würde sich um Kinder allgemein kümmern, die Sorge jedoch dann nur Mädchen angedeihen zu lassen, ist schon etwas unlauter – marketingtechnisch nicht so ganz in Ordnung. Ich bestreite gar nicht, dass das weibliche Geschlecht in weiten Teilen der Welt (immer noch) klar benachteiligt wird aber wenn man sich darauf konzentriert, sollte man sich vielleicht terres des filles nennen oder so ähnlich.

    Letzten Endes ist das aber doch total nebensächlich. Wenn Plan meint, die Hilfe vorrangig Mädchen zugute kommen lassen müssen – sollen sie machen. Die Schnappatmung, die einige Männerrechtler dabei befällt, sagt mehr über eben jene aus als über die Organisation oder irgend etwas anderes. Sie könnten ja eine eigene Organisation gründen, die ausschließlich der Förderung von Jungen dient, sich bspw. um die (ehemaligen) Kindersolaten in Zentralafrika kümmert.

    Für viel gravierender halte ich den Verdacht, dass Plan offensichtlich einzelnen Spendern/Paten ein einzelnes Kind vorgaukelt, das in den Genuss der Zuwendungen käme. Mit falschen Fotos, falschen Briefen usw. – nur um den Spender bei der Stange zu halten. Dabei ist die Förderung eines einzelnen Kindes nicht besonders sinnvoll.

    Man stelle sich vor: eine Familie mit 5, 6 oder mehr Kindern in einem Dorf, in denen es allen nicht so gut geht. Und da bekommt EIN Kind die finanzielle Förderung des guten Onkels oder der guten Tante aus dem Westen, kann zur Schule gehen, lernen, wird geimpft, bekommt genug zu essen usw.

    Viel sinnvoller ist es doch tatsächlich, Geld zu sammeln, um Projekte zu fördern, die mehr als nur einem Kind helfen. Aber dann könnte man eben nicht mehr mit diesen schönen Patenschaften werben und keine emotionale Bindung des Spenders (und seines Geldbeutels) aufrecht erhalten – obwohl sie tun es ja, nur stimmt das eben häufig nicht.

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    1. Hallo Brendan, Danke für deinen Beitrag. Ich habe bereits einmal selbst bei Plan nachgefragt, wie es mit dem Patenkindsystem aussieht, da es ja bereits bei einigen Organisationen Skandale in dieser Richtung gab. Mir wurde damals gesagt, dass das Geld für das Patenkind immer die Dorfgemeinschaft erhalten würde, unter Auflagen wie das Geld in Bildungseinrichtungen, Wasserversorgung etc. zu investieren. Inwieweit das zutrifft, kann ich leider nicht nachvollziehen.

      Plan hat ja viele Projekte, die sich nicht nur an Mädchen richten, diese Projekte sind aber sehr prominent.

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      1. Das ist ja auch wesentlich sinnvoller, ein ganzes Projekt zu finanzieren. Eine Schule zu bauen, einen Brunen usw. Und in den Genuss dieser Projekte kommen dann auch Jungen – womit einige Kritiker ihre Atmung wieder normalisieren könnten.

        Nur leider macht Plan eben Werbung mit diesen gezielten Patenschaften, mit denen einem bestimmten Kind geholfen würde. Die Paten bekommen persönliche Entwicklungsberichte bspw. in Form von Briefen. Die Berichte sind zahlreich von enttäuschten Spendern, bei denen sich der Verdacht erhärtet hat, dass dahinter gar kein individuelles Kind steckt. Und das ist ganz und gar nicht in Ordnung.

        Zumindest war das seinerzeit so, als ich mich mal dafür interessiert habe. Sollten die mittlerweile von solchen Praktiken Abstand genommen haben, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

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  6. Das ist natürlich ein Vorwurf, den ich auch für sehr relevant hielte. Muss ich noch einmal recherchieren. Ich kannte das eher von anderen Organisationen, aber klar, wenn so etwas erlogen wird, wäre das gravierend. Nur für die Geschlechterproblematik finde ich es nicht relevant, nach den Gesichtspunkten allgemeiner Redlichkeit aber selbstverständlich schon.

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