Männer, die am Boden liegen

Im Zusammenhang mit dem neuen Bond-Film ist es mir wieder aufgefallen: Wie sehr gerade Männer (aber durchaus auch einige Frauen) andere Männer verachten, die „kriechen“ oder „winseln“. Letzteres ein Wort, das abwertender nicht sein könnte. Konkret geht es um die Szene, in der der Bösewicht alias Christoph Waltz, nach einem Hubschrauberabsturz sich schwerverletzt am Boden entlangzieht und Bond, alias Daniel Craig, um Gnade anfleht.
Viele Männer aus meinem Bekanntenkreis haben sich extrem negativ über die Szene und den „erbärmlichen Mann“ geäußert.


Ganz ähnlich war es schon vor einigen Jahren, als wir mit einer Gruppe in „Troja“ waren. Paris, dargestellt von Orlando Bloom, wird im Kampf mit König Menelaos schwer verletzt und zieht sich daraufhin am Boden zu seinem Bruder Hector und fleht diesen um Hilfe an (die dieser ihm auch gibt). Die Männer in unserer Gruppe konnten sich teilweise gar nicht halten, nannten Paris „widerlich“, „ekelhaft“, einen „Hund“. Sie kritisierten die Reaktion seines Bruders Hector. Und gaben, von mir befragt, zu, dass ihre Reaktion anders gewesen wäre, wenn es sich bei Paris um eine Frau gehandelt hätte.


Und über Rudi Dutschke, als dieser schwer verletzt am Boden lag und in Todesangst nach seiner Mutter rief, wird erzählt, Passanten hätten über ihn gelacht und ihn verspottet.


Nun hat das eine lange Tradition: Bereits im Nibelungenlied gibt es den geckenhaften, „weibisch“ geschmückten Hunnen-Held, der selbstverständlich vernichtend und schmählich von den männlichen Burgunden geschlagen wird.


Nur, ganz ehrlich: Was soll das? Da ist ein Mensch, schwerverletzt, einem scheinbar oder wirklich übermächtigen Gegner ausgeliefert. Er hat Schmerzen, er hat Angst. Und er soll nicht um Hilfe bitten? Um Gnade flehen? Nach geliebten, vertrauten Personen rufen? Was alles ganz normal ist, in so einer lebensbedrohenden, qualvollen Situation? Und das alles, nur weil er ein Mann ist?


Wie brutal, wie mitleidslos, wie menschenverachtend ist diese Position? Und warum wird sie gerade von Männern vertreten? Liegt es vielleicht an einem Bild von Männlichkeit, das bereits in der Kindheit vermittelt wird? Hart sein, Stark sein, sich selbst verteidigen können, ja keine Hilfe benötigen?
Was meint ihr?


Bei mir selbst hatten diese Szenen übrigens tatsächlich keinen „widerlichen“ Beigeschmack. Da war einfach nur ein Mensch, der Angst hatte, schwerverletzt war und Hilfe brauchte.
Diese Position habe ich vor vielen Jahren einmal positiv vorgeführt bekommen: Ein alter Mann schilderte mir und meiner Großtante, wie deren Bruder (mein Großonkel) schwerverletzt im Feld lag und nach seiner Familie und seinen Kameraden schrie. Der Mann weinte dabei und schilderte uns seine Qual, ihm nicht habe helfen zu können.
Wenn wir von hier noch einmal zu Hector im Film Troja zurückkommen, der seinem Bruder hilft, aus Liebe, aus Mitleid, ohne Verachtung. Das halte ich für eine menschliche Reaktion. Wie auch die Schilderung des alten Mannes.

Schlimm, dass es offenbar nicht einmal üblich ist, Mitleid mit einem weinenden Schwerletzten zu haben, nur weil es sich dabei zufällig um einen Mann handelt. Das fände ich nämlich ganz normal.

 

P. S. Vergessen hatte ich in meiner ersten Version die ebenfalls sehr menschliche Reaktion Helenas. Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau, aber sie sagt zu Paris etwas wie „Ich will keinen großen Krieger. Menelaos war ein großer Krieg und jeden Tag, den ich mit ihm zusammen war, wünschte ich, tot zu sein.“ als sie seine Wunden verbindet.

107 Gedanken zu “Männer, die am Boden liegen

  1. Interessant ist, dass Du für „weinende Männer“ ausschließlich derart extreme Beispiele schwerster Verletzungen und Todesnähe nennst, bei denen sich der Schrecken der Situation aus den äußeren Umständen offensichtlich macht. Ich habe schon viele Frauen weinen sehen und irgendwie ging es dabei immer um viel weniger.

    In Bezug auf weinende Männer sollte man wahrscheinlich auch einen Unterschied machen, ob ein an sich „harter Kerl“ nur angesichts einer extremen Situation „Gefühl zeigt“ oder ob einer ständig wegen nichts heult (wie eine Frau). Kennst Du auch solche Beispiele und was ist damit?

    In Bezug auf Deine Beispiele ist zu erwähnen, dass das jeweils Situationen aus unmittelbarem Kampf sind. Insbesondere der weinende James Bond Schurke benutzt offensichtlich emotionale Manipulation um den Kampf mangels Alternativen irgendwie fortsetzen zu können. Hier ist der Instinkt, sich davon nicht manipulieren zu lassen, sehr wichtig.
    Ähnliches gilt für „weinende Kampfgefährten“: Wir müssen uns dazu ein Schlachtfeld mit fliegenden Schwertern, Speeren oder Granaten vorstellen. Und ein ohnehin tödlich verwundeter Kampfgefährte, der mit Weinen Aufmerksamkeit auf sich zieht, zieht diese Aufmerksamkeit vom Selbstschutz der Gefährten ab. Ein solcher Mann ist objektiv eine Gefahr. In einer solchen Situation sollte man einen solchen Mann erschießen um die Lebenden zu schützen, jedenfalls wenn die anderen auf ihn reagieren.

    Nimm lieber ein anderes Beispiel aus dem Film, was viel besser ist: Das Ende von Rambo I zum Beispiel. Rambo weint tatsächlich aus emotionaler Überforderung angesichts seiner aussichtslosen Lage und den ganzen Traumata, die er mit sich rumschleppt. Eine sehr starke Szene übrigens. Und der Colonel tadelt ihn keineswegs und er verabscheut ihn auch nicht. Sondern er tröstet und beruhigt ihn.

    Das letzte Mal, dass ich einen weinenden Mann gesehen habe war z.B. als ein Freund von mir im Treppenhaus anfingt zu weinen, weil seine Frau und Mutter seiner Kinder ihm eröffnet hat, dass sie die Trennung will. Ich habe ihn in den Arm genommen bis er aufgehört hat und ihm hinterher erklärt, wie er seine Gefühle in den Griff bekommt und so dafür sorgt, dass sie da nicht mehr ständig darauf darauf rumtrampeln kann. Seither läuft die Scheidung nach seinem Plan und die Schlampe ist in ziemlichen Schwierigkeiten. Ich verstehe von solchen Dingen wahrscheinlich mehr als andere Männer, aber ich habe unter Freunden nie etwas anderes als solche Solidarität erlebt.

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    1. Nein, in meiner Antwort auf deinen Kommentar habe ich mitnichten nur „extreme Beispiele“ erwähnt. Sondern z. B. auch das Weinen auf einen Film hin oder sogar beim „Promi-Boxen“

      „In Bezug auf Deine Beispiele ist zu erwähnen, dass das jeweils Situationen aus unmittelbarem Kampf sind. Insbesondere der weinende James Bond Schurke benutzt offensichtlich emotionale Manipulation um den Kampf mangels Alternativen irgendwie fortsetzen zu können.“ das ist eine ziemlich grausame Interpretation

      Ich kenne auch keine Frauen, die „ständig wegen nichts heulen“ (deine Aussage).

      Ich möchte dich übrigens bitten, Kommentare wie „Schlampe“ in Zukunft sein zu lassen. Du kennst vermutlich nur die eine Seite und es ist absolut nicht nötig, den „Gegner“ zu diskreditieren. Und für Kinder ist ein Scheidungskampf alles andere als schön.

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  2. Vorab, ich habe James Bond nicht gesehen, empfinde das Beispiel aber als schlecht, weil es sich um einen BÖSEWICHT handelt. Als solcher gehe ich davon aus, war er im Vorfeld eher mitleidslos und bösartig(?) und wohl kaum der gute Samariter.
    Die meisten Leute sind abgestoßen von Heuchelei und Doppelmoral, das wäre bei einer Frau nicht anders. Auch bei Frauen gibt es solche Erzähllinien, z.B. wenn im Märchen die übermächtige böse Königin/Hexe geschlagen ist und sich dann als arme alte Frau zusammenbeugt und um Gnade fleht. Oder auch bei „Dexter“ gab es weibliche Serienkillerinnen, die versucht haben, Mitleid zu erregen. Auch hier ist es für das Publikum befriedigend, wenn die Hauptperson nicht darauf eingeht und die Bösewichtin „bekommt, was sie verdient“

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    1. Mir ging es mehr um die männliche Reaktion aus meinem Umfeld. Da wurde er nicht weil er „böse“ ist abgewertet, sondern wegen dieses „winselnden“ und „kriecherischen“ Verhaltens. Man kann ja auch Mitleid mit jemandem haben, der im Vorfeld kein „guter Samariter“ war.

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      1. Ich finde EMNs Einwand treffend, denn sie beachtet den Unterschied zwischen einer fiktiven, filmerischen Konstruktion und der Realität. Zu fragen wäre, ob sich der betreffende Mann auch in einer realen Situation so äußern würde, und wenn ja, wie eine solche Situation beschaffen wäre.

        Denn diese Kinobösewichter werden zumindest in klischeebeladenen Filmen wie »James Bond« daraufhin *konstruiert*, kein Mitleid auf sich zu ziehen, und ich würde wie EMN vermuten, dass sich die Reaktion des Mannes noch im Rahmen der Erzählfiktion bewegt. Es wäre dann nichts weiter als eine kathartische Funktion des Films selbst, entsprechend »gnadenlose« Reaktionen auszulösen.

        Stellen wir uns dieselbe Situation in der Realität vor und nehmen an, einer der Attentäter von Paris würde von der Polizei angeschossen und um Gnade »winseln« (das würde er aus ideologischen Gründen nicht tun, sondern mit »Allah ist groß« auf den Lippen den Tod erwarten) – aber wie würden wir im Bewußtsein, dass dieser Mensch gerade eben achtzig Menschen ermordet hat, reagieren? Wäre es eine »männliche« oder »weibliche« Rolle, die über diese Reaktion entscheidet?

        Ich denke nicht. Es wäre wohl der Grad an Schock und Traumatisierung des »Zuschauers« selbst, der das festlegt. Die Wurzel von Rache und Vergeltung ist die Rückwendung von erlittenem Schmerz und Verlust auf den Täter, und am Marterpfahl der Irokesen foltern die Frauen munter mit.

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      2. Es geht ja um den Zuschauer. Und wie er einen Mann oder eine Frau wahrnimmt, der / die sich so verhält. Wobei ich zugebe, dass mein ursprünglicher Artikel sich nur mit der trojasache auseinandergesetzt hat und am Ende Rudi Dutschke erwähnt. Aber auch bei der Attentäter-Frage (die ich für so unrealistisch nicht halte, denn angesichts des Todes können ideologische Gründe sehr schnell zusammenschrumpfen) wäre doch interessant, ob ein solches Flehen bei einer Attentäterin nicht anders wahrgenommen würde als bei einem Attentäter.

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  3. Also Einzelfälle zur Regel ausgebaut, noch nicht mal „im Schnitt“, sondern recht pauschal?

    Es gibt so gut wie alle Punkte bei Männern und Frauen, allenfalls in anderer Ausprägung.

    Natürlich machen sich auch viele Frauen über Schwäche lustig, gerade wenn sie denjenigen nicht leiden können.

    Etwa über Väter, die keinen unterhalt zahlen können, die Versager.
    Schlappschwanz, Versager, Looser, Schwächling, du bist kein echter Mann etc.

    Der Grund liegt in sexueller Selektion und Partnerwertkriterien. Dem folgen auch die Abwertungen von Frauen, dann eben als Schlampe etc

    Beleidigungen und evolutionärere Partnerwert

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  4. „Also Einzelfälle zur Regel ausgebaut, noch nicht mal “im Schnitt”, sondern recht pauschal?“

    Würdest Du denn sagen, dass schwach sein und um Hilfe flehen bei Männern anerkannte und akzeptierte Verhaltensweisen sind?

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    1. „Würdest Du denn sagen, dass schwach sein und um Hilfe flehen bei Männern anerkannte und akzeptierte Verhaltensweisen sind?“

      Männer dürfen im geringeren Umfang schwach sein und auch erst später um Hilfe bitten, das würde ich auch so sehen. Ich sagte ja: intersexuelle Selektion und intrasexuelle Konkurrenz erklären das durchaus. Hast du dich mit der Erklärung mal beschäftigt?

      Rollenbilder sind eben nicht so einfach aufzulösen, dass man einfach nur sagen muss „ha ihr Männer, seid doch einfach mal schwach, wir Frauen machen das doch auch“ und ich halte es auch für falsch, dafür die Verantwortung nur bei den Männern zu suchen, wie es dein Artikel nahelegt

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      1. Es geht aus meiner Sicht weniger um die Erziehung, sondern um die Einbindung in gesellschaftliche Regeln und Erwartungen und zwischenmenschliche Bewertungen. Schwäche abzuwerten ist nicht nur eine Erziehungssache, es ist eine unterbewußte Bewertung aus der Steinzeit. Die Kriterien, nach denen Schwäche bewertet wird, sind hingegen kulturelle Ausprägungen.
        Es ist nicht nur die Erziehung in der Kindheit, es ist auch das beständige unterbewußte Aushandeln/zuweisen von Hierarchiepositionen und anderen gesellschaftlichen Bewertungen. Schwäche führt dabei zu einem „Platzverlust“ , den man vermeiden will
        Es sind damit also nicht nur Erzieher, sondern auch das allgemeine Umfeld

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      2. Übrigens geht es nicht um „seid doch mal schwach“, da hast Du meinen Artikel wirklich völlig falsch verstanden. Es ging mir um die Tatsache, dass gesellschaftlich männliche Schwäche noch nicht einmal in Extremsituationen eine akzeptierte Verhaltensweise ist. Wenn eine verletzte Frau um Hilfe fleht, hat das doch eine fast konträre Wirkung. Oder siehst Du das anders?

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      3. Ich las von dir an anderer Stelle einen Bezug auf „die Steinzeit“. Ich vermute, das meinst Du auch hier? Und da werde ich immer sehr misstrauisch. Denn tatsächlich haben wir über „die Steinzeit“ speziell die Zeit, um die es dir wahrscheinlich geht, die Alt- und Mittelsteinzeit, kaum bis eigentlich keine Erkenntnisse bezüglich der gesellschaftlichen Strukturen. Alles in die Richtung sind lediglich Mutmaßungen z. B. aufgrund von Grabfunden oder auch des (wissenschaftlich umstrittenen) ethnologischen Vergleiches mit Kulturen, die heute noch „steinzeitlich“ leben.

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      4. 1. Worauf stützt du denn deine Theorien? Die Philosophie neigt ja nicht gerade zu gründlicher Forschung.
        2. es ist eigentlich eine Übertragung von Überfall im Tierreich festgestellter regeln auf den Menschen, abgesichert durch Studien, die überprüfen, ob die angenommenen Ergebnisse auch auf den Menschen zutreffen.

        Kennst du zB die Studien zur weltweiten partnerwahl von buss? Da gibt es ja noch einiges anders.

        Es erscheint sehr willkürlich, wenn man es nur oberflächlich wahrnimmt. Es ist allerdings sehr systematisch. Hast du mal ein Buch zur evolutionären Biologie gelesen?

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      5. Soziologische Studien und Texte beispielsweise von Stefan Hirschauer, Jutta Allmendinger oder Christoph Kucklick. Cordelia Fine fand ich auch sehr interessant, sie nennt ja auch noch zahlreiche Studien. Zudem gehe ich (und das ist absolut korrektes Vorgehen) erst einmal davon aus, dass Männer und Frauen von ihrem Grund her gleich sind, bis das Gegenteil bewiesen ist. Und das kann ich bisher nicht erkennen. Nenn mir doch einige Texte, die prinzipielle Unterschiedlichkeit von Männern und Frauen deutlich aufzeigen. Hältst Du es für korrekt, erst einmal von einer Ungleichheit auszugehen?

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      6. Meine Empfehlung ist ja immer Bücher von beiden Seiten zu lesen. Nur dann macht man sich wirklich ein Bild.
        Welche Studien aus fine fandest du denn überzeugend? Ich fand sie las sich in der tat sehr gut, wenn man nicht wusste, was sie alles weglässt

        Aus meiner Sicht ist die Ungleichheit sehr offensichtlich. Die Frage ist allenfalls wie man die begründet. Und die Theorie über pränatale hormone ist da aus meiner Sicht gut belegt.

        Du kennst meine Übersichtsseite:

        Übersicht: Biologische Begründungen zu Geschlechterunterschieden

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      7. Ich sehe keine binären Unterschiede, aber eben deutliche Unterschiede im schnitt.
        Das ist ja auch eine Quelle von vielen Streitereien etc
        Wie erklärst du den zB Transsexualität? Und gerade da lässt sich ja einiges biologisches feststellen. Gibt es einen stärken Beleg als der Wunsch seinen Körper seinen Gehirn anpassen?
        Pinker fasst auch einige Argumente gut zusammen

        Steven Pinker zur biologische Grundlage der Unterschiede zwischen Männern und Frauen

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      8. Nun ist gerade Pinker ja nicht unumstritten …

        Zur Transsexualität: Ich unterscheide zwischen Geschlechtsidentität und „Gender“. Wo siehst Du denn den Beleg? Wenn ich mir jemanden wie Buck Angel ansehe, dann sehe ich da jemanden, der genau weiß, was er sein will: Ein Mann mit Pussy, der Männer und Frauen liebt. Verwirrend für viele, weil es einer klaren Binärität widerspricht. Auf Transfrau-Seite gibt es ähnliche Beispiele (eine „Transfrau mit Schwanz“ war erst unlängst mit ihrer Partnerin bei „Menschen bei Maischberger“).

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      9. Mit Partnerwahlkriterien habe ich mich bisher wenig beschäftigt. ich weiß schon, dass das die Grundlage deiner Überzeugungen ist – ich fand sie bisher nicht so relevant, dass ich ausreichend Literatur dazu gelesen hätte, um hier eine Beurteilung abgeben zu können.

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      10. Ich habe das auch lange unterschätzt, bis ich ein paar gute Bücher dazu gelesen habe. Es ist erstaunlich wie logisch es dann ist, wir ordnen uns da recht problemlos ins Tierreich ein. Vor allem fällt auch plötzlich die ganze Unterdrückung weg und man erkennt gegenseitige Strukturen nach denen sich Leute richten.
        Wie gesagt, man kann nicht erkennen, ob für eigenen Theorien richtig sind, wenn man nur Bücher liest, die ihr zustimmen. Wer meint, das eine Theorie etwas wert ist, der sollte Bücher lesen, die sie kritisieren und eine andere Auffassung vertreten. Nur so findet man heraus, ob sie was taugt

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      11. Weißt Du, ich glaube der wesentliche Unterschied zwischen uns ist, dass ich die Frage nach dem „warum“ für nicht so relevant halte (teilweise erscheint mir die Diskussion darüber ähnlich zu verlaufen wie die über „die unbefleckte Empfängnis“ zwischen Theologen). Ich stelle lediglich fest, dass es eine große Varianz innerhalb der Geschlechter gibt, dass Männer und Frauen mitnichten Spezies von zwei verschiedenen Sternen sind, wie immer wieder impliziert wird. Und dafür möchte ich Akkzeptanz erreichen.

        Was folgt denn aus deiner Überzeugung? Dass sowohl Feminismus als auch Maskulismus zum Scheitern verurteilt sind, weil grob gesagt „sowieso alles vorgeburtlich festgelegt“ ist?

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      12. Übrigens zum Mensch-Tier-Vergleich: Auch das ist mit Vorsicht zu genießen. Schon unsere nächsten Verwandten (Schimpansen und Bonobos) sind deutlich unterschiedlich organsiert. Es gibt Ähnlichkeiten in Fragen wer führt (nämlich zumeist Menschen oder Tiere mit hoher Lebenserfahrung) aber ansonsten fast unzählige Varianten.

        Und noch etwas: Wenn Du schon beim Mensch-Tier-Vergleich bist: Bei Schimpansen und Bonobos zeigen Weibchen ein ähnlich promiskuitives Verhalten wie Männchen und mitnichten eine Tendenz zur lebenslangen Bindung an einen Partner. Auch, dass Schimpansenweibchen zu ähnlicher Aggression und Brutalität wie Männchen fähig sind und harte Konkurrenzkämpfe untereinander austragen, die bis hin zu Tötungen (des Weibchen oder des Jungtieres) führen, scheint belegt. Was schließt Du daraus?

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      13. @margret, November 20, 2015 um 9:00 vormittags: „Zudem gehe ich (und das ist absolut korrektes Vorgehen) erst einmal davon aus, dass Männer und Frauen von ihrem Grund her gleich sind, bis das Gegenteil bewiesen ist.“

        Sorry, wir sind ja sonst oft einer Meinung, aber hier nicht: das ist kein korrektes Vorgehen, sondern ein leider immer wieder auftretender Denk und Argumentationsfehler, den ich hier: Falschaussage (theoretische Grundlagen) „Biologie spielt keine Rolle“ beschrieben habe.

        Dabei habe ich unterstellt, daß Du mit „von ihrem Grund her gleich sind“ genauer sagen willst, daß es keine statistisch relevanten, biologisch begründeten Verhaltensunterschiede gibt.

        Der Denkfehler besteht darin, eine Aussage der Form „es gibt kein XYZ“ automatisch für bewiesen zu halten, solange nicht jemand die Existenz eines XYZ beweist. Beispiel: Ich stehe auf einer Wiese und behaupte: „Hier gibt es keinen Maulwurf, denn ich kann bisher keinen erkennen, und deshalb können wir hier gefahrlos Blumenbeete anlegen.“

        Die Aussage „Hier gibt es 0 Maulwürfe“ ist aber genauso beweisbedürftig wie die Aussage „Hier gibt 23 Maulwürfe“ oder „Hier gibt mehr als 10 Maulwürfe“.

        Genaugenommen sind Aussagen der Form „es gibt kein XYZ“ sogar schwerer zu beweisen oder zumindest plausibel zu begründen als Aussagen der Form „es gibt ein paar XYZ“, weil man die völlige Abwesenheit von XYZ nachweisen muß.

        „Nenn mir doch einige Texte, die prinzipielle Unterschiedlichkeit von Männern und Frauen deutlich aufzeigen.“

        Viola: siehe Abschnitt „Literatur zu menschlichen Geschlechtsunterschieden“, worin die ersten 3 Einträge wiederum umfangreiche Literaturübersichten sind.
        Was meinst Du mit „prinzipielle Unterschiedlichkeit“? Der Begriff ist nebulös. Effektstärke über 0.5? Auf abstrakte Eigenschaften von Menschen bezogen?

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      14. Ich hatte das bereits in meinem ersten Artikel „Gleichheit und Differenz“ ausgeführt. Du hattest mir damals nicht widersprochen. Im westeuropäischen und im us- bzw. canadisch-amerikanischen Raum hat es sich in jeglicher Hinsicht durchgesetzt, erst einmal von der prinzipiellen Gleichheit (nicht nur Gleichwertigkeit!) aller Menschen auszugehen. Das gilt für Menschen schwarzer oder weißer Hautfarbe, für Aus- und für „Inländer“, für Hetero- und Homosexuelle und sollte selbstverständlich auch für Männer und Frauen gelten. „Was die gleichheitsfeministische Bewegung also will, ist exakt das, was in anderem Zusammenhang zumindest in Europa weitgehend Konsens ist: Unterschiede dürfen nicht dazu führen, sowohl der Gruppe als Ganzes als auch ihren einzelnen Individuen bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zuzuschreiben, die über die bloßen Merkmale der Gruppe hinausgehen.“

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  5. Weinende flehende Männer, die am Boden liegen und denen es richtig schlecht geht, sind natürlich ganz erbärmliche Weicheier, die es verdient haben, dass man noch mal richtig nachtritt und sich über sie lustig macht. Sie sind unsexy und lächerlich. Betas und Pudel, keine Männer. Männer weinen nicht. Nur richtig starke Männer, die immer cool sind und keine emotionale Regung zeigen, dürfen sich Männer nennen. Nur sowas und nichts anderes wollen Frauen. Weinende Männer sind schwach und das verachten sie.

    Und ich freue mich auf den ersten Blödmannsgehilfen, der die Ironie hinter diesen Worten nicht sieht und irgendwas von „siehste, hab ich immer gewußt“ oder „Männerhass“ schwafelt.
    🙂

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    1. Tja, es gibt eben männerfeindliche AntifeministInnen/ MaskulistInnen, die genau das tatsächlich ernst meinen. Da hast du völlig Recht.

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    2. Mit ging es eher um die Anerkennung des Problems für Männer stark zu sein, das von vielen seiten an sie herangetragen wird und sich in ihre Bewertung als (potentieller) Partner eine Rolle spielt.
      Das anzuerkennen ist meiner Meinung nach für die Erfassung der Gesamtproblematik wichtig.
      Das kann man natürlich runterbrechen auf „ihr Männer musst Jahr einfach dieses antiquierte Bild von Männlichkeit ablegen, wie der Feminismus es schon lange sagt“
      Aber dann verkennt man eben die größere Einbindung zB in Attraktivität.

      Der Versuch über den softi ist ja gründlich schief gegangen.

      Es ist dann schon amüsant wie sich das schwach sein als Vorwurf auch gerne im Feminismus wiederfindet.

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      1. Wo denn? Nenn doch mal konkrete Beispiele, bitte. Am besten welche aus Europa (ich finde, Amiland taugt nur bedingt als Beispiel, mal ehrlich).

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      2. Es erstaunt mich, dass du das nicht wahrnimmst. Google doch mal Beschreibungen attraktiver Männer, schau dir an wie attraktive Männer bei einer auf ein weibliches Publikum ausgerichteten Darstellung gezeichnet werden.
        Aber auch ansonsten erlebt man es als Mann durchaus häufig.
        Mir ist der unterschied noch viel deutlicher geworden, seit ich Konzepte wie shittests kenne.
        Verletzbarkeit und Öffnung sind dabei auch durchaus Komfort bildend, wenn sie zu einen passenden Thema kommt und ansonsten stärke besteht

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      3. Na logo. Zwischen traditionalistischem „stark sein“ und „softi“ gibts ja auch nix…
        Muß schön sein, in so einer simplen schwarz-weiss-welt zu leben.

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      4. Auch graduelle Anforderungen sind Anforderungen, die in eine bestimmte Richtung wirken. Dazu muss die Welt nicht schwarz weiß sein.

        Schönheitsideale bei Frauen ist da ja ähnlich. Da gibt es auch nicht nur Modell und Hässlich, aber dennoch wird das Ideal als Druck wahrgenommen

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      1. Aha. Ist es auch eine satirische Überspitzung, wenn Feministen davon sprechen, Männerrechtler betreiben eine „Opferideologie“ oder gleich kurz und knackig: „Jammerlappen“ höhnen?

        Ich denke nicht.

        Aber Du kannst dein Argument gerne präzisieren. Wenn mir eine Feministin ein Bild mit „I bath in maletears“ schickt, nachdem ich ihr einige Problemlagen auf der Männerseite angesprochen habe, was genau ist daran „satirische Überspitzung“? (bearbeitet) Weiterhin fällt auf, dass solche Femis an der Macht sind, womit sie sich so einen Hohn auch leisten können. Ein männlicher Journalist, der auf solche Weise weibliche Opfer verhöhnen würde, wäre beruflich erledigt.

        Bitte bemühe dich fortan um einen weniger wütenden und halbwegs respektvollen Umgangston. Danke!!!

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      2. Natürlich handelt es sich um satirische Überspitzung, wenn sich jemand bei Person X beklagt und diese antwortet darauf „Klar, ich bade in deinen Tränen“. Dass dich das nicht ernstnimmt und nicht eben respektvoll ist, steht auf einam anderen Blatt. Andererseits sehe ich auch, auf welche Art und Weise Du dich oft zu Frauenthemen äußerst. Große Lust auf eine Diskussion mit dir habe ich deshalb ehrlich gesagt auch nicht. Trotzdem finde ich es daneben, so zu reagieren, weil mir weibliche und männliche Problemlagen am Herzen liegen und ich generell denke, dass man seinen Diskussionspartner schon ernst nehmen sollte.

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      3. „Andererseits sehe ich auch, auf welche Art und Weise Du dich oft zu Frauenthemen äußerst. Große Lust auf eine Diskussion mit dir habe ich deshalb ehrlich gesagt auch nicht. “

        Die Idee, dass man „in männlichen Tränen badet“ ist aus meiner sicht ein klassisches „Agree and amplify“ also ein sich lustig machen, in dem man zustimmt und das ganze dann noch einmal überspitzt.
        Es ist insbesondere vor dem Hintergrund zu verstehen, dass es in der gleichen feministischen Denkrichtung, die „bathing in male tears“ sehr stark verwendet, eben keine männliche Diskriminierung oder männliche Opfer geben kann und jeder Angriff von Feministinnen auf Männer als berechtigter Kampf gegen die weibliche Unterdrückung verstanden wird.

        „In Männer-Tränen baden“, ironische Männerfeindlichkeit und „Agree and Amplify“ – Male Tears

        Ich finde es interessant, dass es vielen Feministinnen so schwer fällt einfach mal zu sagen, dass bestimmte Denkrichtungen des Feminismus, etwa der intersektionale Genderfeminismus einfach mist und menschen- und Männerfeindlich sind.
        Meinetwegen kann man ja dahinter setzen, dass diese Kritik auf feministische Richtungen wie die von Badinter nicht zutrifft, ja diese sogar selbst ähnliche Kritik äußert.

        Ich zB habe kein Problem damit zu sagen, dass mich ein stark konservativer Maskulismus oder jede Form des essentialistischen Maskulismus ankotzt und ich ihn frauenfeindlich finde. Und gegen eine solche Art von Maskulismus würde ich jederzeit anschreiben und kann jede Frau verstehen, die diesen ablehnt und als frauenfeindlich ansieht.

        Solche deutlichen Aussagen würde ich mir auch aus dem Feminismus heraus wünschen.

        Einfach ein „Stimmt, das ist Mist in diesem Teil des Femimismus, das möchte ich gar nicht verteidigen, ich kann verstehen, wenn man sich dagegen wendet“

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    1. „die Grundaussage, dass männliches Leid Anlass für Freude, Hohn und Spott ist.“

      Die Grunduassage ist: „Ich nehme dich nicht ernst.“ Und offenbar wollt ihr ja auch nicht, dass man männliches Leid ernstnimmt.

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  6. Männer unterdrücken ihre Gefühle nicht. Sie versuchen, sie unter Kontrolle zu halten. Der Grund ist relativ simpel. Gefühlsausbrüche bringen ihnen nicht viel, sie lösen ihre Probleme nicht.

    „Viele Männer aus meinem Bekanntenkreis haben sich extrem negativ über die Szene und den „erbärmlichen Mann“ geäußert.“

    Das wundert mich nicht. Ich kenne die Filmszene nicht, aber es ist für mich nicht überraschend, dass man keinen Respekt vor einem Bösewicht hat, dessen Ziel es ja war, seine Gegner auszulöschen.

    „Ganz ähnlich war es schon vor einigen Jahren, als wir mit einer Gruppe in „Troja“ waren. Paris, dargestellt von Orlando Bloom, wird im Kampf mit König Menelaos schwer verletzt und zieht sich daraufhin am Boden zu seinem Bruder Hector und fleht diesen um Hilfe an (die dieser ihm auch gibt). Die Männer in unserer Gruppe konnten sich teilweise gar nicht halten, nannten Paris „widerlich“, „ekelhaft“, einen „Hund“.“

    Meinst Du diese Szene?

    Ich gebe in dem Fall zu, dass das Verhalten der Männer im Kino nicht besonders toll ist. Andererseits verhält sich Paris, soweit ich weiß, im Laufe der Schlacht nicht besonders ehrenhaft und heldenhaft. Man bedenke hier: Wir befinden uns in einer Schlacht, es geht um Leben und Tod und um Verantwortung, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Kameraden. Kannst Du als Frau überhaupt nachvollziehen, was es heißt in einem Krieg zu kämpfen? Warst Du mal bei der Armee?
    Viele Männer können das nachvollziehen, rein intuitiv, denn viele wachsen mit dem Bewusstsein auf, was es heißt zu kämpfen und vielleicht sogar mal in einen Kampf ziehen zu müssen.

    Das Beispiel mit Rudi Dutschke ist sehr selektiv. Ja, es gab Passanten, die ihn ausgelacht haben. Doch welche Passanten waren das? Rudi Dutschke hatte viele Gegner und Feinde, gerade unter den normalen Bürgern. Dass diese ihn auslachen, wenn er am Boden liegt ist nicht unverständlich, zumal Dutschke zeit seines Lebens eine aggressive Feindildrhetorik gegen die bürgerliche Ordnung gefahren hat, der sich die meisten Bürger zugehörig gefühlt haben.
    Abhänger von Rudi Dutschke werden ihn nicht ausgelacht haben. Auch Männer nicht.

    Aber was weißt Du überhaupt über uns Männer und unsere Gefühle? Kannst Du nachvollziehen, wie wir uns untereinander unsere Emotionalität und Gefühle versichern? Ich denke nicht. Und nur weil wir das anders machen als Frauen heißt das nicht, dass es schlechter ist und dass man daran radikal etwas ändern müsste.

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    1. Mir ging es schlicht darum, dass von Männern offenbar sogar in extremsten Situationen „hart sein“ gefordert wird, und, sind sie das nicht, sie abgewertet werden. Obwohl das wirklich Situationen sind, in denen Mitleid gefordert wäre und nicht noch Spott oder Hass.

      Ich weiß auch nicht, was deine letzten Vorwürfe sollen. Ich versuche ernsthaft, Männerthemen zu besprechen (und uns wird ja immer vorgeworfen, wir würden uns nur um Frauen scheren), Ich schreibe, dass es Männern wirklich oft schlechter geht als Frauen (was viele Maskulisten genauso schreiben) und finde, dass man Lösungen finden muss, dass männerrechtliches Engagement selbstverständlich gerechtfertigt ist. Wird alles abgewehrt, mir schlechteste Absichten unterstellt und zwar ganz unterschiedlichster Art (so will ich gleichzeitig Männer entmännlichen und habe denb Artikel nur geschrieben, um Männern die Schuld zu geben) und sowas wie die feministische Weltverschwörung ausgerufen. Dann soll ich mich nun gar nicht mehr äußern, weil ich ja eine Frau bin und die hat bei Männerthemen nichts zu sagen (Hey, Christian, angeblich wollt ihr doch weibliche Mitarbeit). Wisst ihr was? Macht euren Kram doch einfach alleine. Aber wundert euch bitte nicht mehr, warum Maskulisten im Großen und Ganzen alleine auf weiter Flur stehen.

      Findest Du übrigens ernsthaft, Rudi Dutschke war selbst schuld? Klingt so in deiner Antwort.

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      1. @margret
        „Macht euren Kram doch einfach alleine“

        Herzlichen Glückwunsch. Bist du mittlerweile auch soweit. Ich finde tatsächlich, dass das die einzig logische Konsequenz ist, die sich aus den vielen abwertenden und ablehnenden, und oft auch widersprüchlichen Reaktionen derer ergibt, die an ihrem Feindbild ums verrecken festhalten müssen. Sollen sich diejenigen, die sich angeblich feministische Mitarbeit wünschen, doch bei ihren Kollegen bedanken, die genau dem immer wieder durch ihre Feindseligkeit im Weg stehen. Denn wer ernshaft glaubt, man hätte noch Interesse daran, mit irgendwelchen Maskulisten zusammenzuarbeiten (egal in welcher Form), nachdem man von genau denen ständig in dümmster Weise angemacht wird, dem ist nettesterweise höchstens blinde Naivität zu attestieren.

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      2. „Ich versuche ernsthaft, Männerthemen zu besprechen“

        Nein, Du besprichst Dinge, um die sich Männer Deiner Meinung nach kümmern sollten.

        „Macht euren Kram doch einfach alleine.“

        Machen wir.

        „Findest Du übrigens ernsthaft, Rudi Dutschke war selbst schuld? Klingt so in deiner Antwort.“

        Komisch. Ich finde nicht, dass es so klingt.

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      3. „Ich weiß auch nicht, was deine letzten Vorwürfe sollen. Ich versuche ernsthaft, Männerthemen zu besprechen (und uns wird ja immer vorgeworfen, wir würden uns nur um Frauen scheren), Ich schreibe, dass es Männern wirklich oft schlechter geht als Frauen (was viele Maskulisten genauso schreiben) und finde, dass man Lösungen finden muss, dass männerrechtliches Engagement selbstverständlich gerechtfertigt ist. Wird alles abgewehrt, mir schlechteste Absichten unterstellt und zwar ganz unterschiedlichster Art (so will ich gleichzeitig Männer entmännlichen und habe denb Artikel nur geschrieben, um Männern die Schuld zu geben) und sowas wie die feministische Weltverschwörung ausgerufen.“

        this! Exakt diese Erfahrungen mache ich seit langer Zeit. Auch mit jenen, die sich selbst für totaaal vernünftig und auf der richtigen Seite wähnen.
        Solange du dich Feministin nennst, stecken da immer bösartige männerfeindliche Hintergedanken drin. Jawollja! Es kann nicht sein, dass man auch mal Männersorgen sieht, die über den „wie kriege ich den nächsten Fick?“-Tellerrand hinausgehen. Das ist zu komplex für die eigene Schublade. Geht also nicht.

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      4. Ich habe langsam den Eindruck, das bezieht sich auf Frauen im Allgemeinen. Zumindest so lange sie auch nur noch im Entfernstesten daran denken, auch Frauenthemen für wichtig zu halten. Wird schon seine Gründe haben, warum sogar Monika Ebeling der MRW und Agens nach wenigen Monaten den Rücken zugekehrt hat.

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      5. “ zumal Dutschke zeit seines Lebens eine aggressive Feindildrhetorik gegen die bürgerliche Ordnung gefahren hat, der sich die meisten Bürger zugehörig gefühlt haben.“

        Das rechtfertigt dann über einen Schwerverletzten zu lachen?

        „Nein, Du besprichst Dinge, um die sich Männer Deiner Meinung nach kümmern sollten. “

        Oh, mea culpa. Vermutlich hätte ich schreiben sollen, dass man selbstverständlich über einen Mann, dem es richtig schlecht geht, lachen oder ihn verachten sollte.

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      6. @ Margret
        „Oh, mea culpa. Vermutlich hätte ich schreiben sollen, dass man selbstverständlich über einen Mann, dem es richtig schlecht geht, lachen oder ihn verachten sollte.“

        Sag ich ja 😀
        Das ist die einzige Sprache, die Antifeministen verstehen. 🙂 In alles andere wird wild nach Gusto hineinphantasiert.

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    2. „Aber was weißt Du überhaupt über uns Männer und unsere Gefühle? Kannst Du nachvollziehen, wie wir uns untereinander unsere Emotionalität und Gefühle versichern? Ich denke nicht. Und nur weil wir das anders machen als Frauen heißt das nicht, dass es schlechter ist und dass man daran radikal etwas ändern müsste.“

      Lustig, dass ausgerechnet du, der du immer besser zu wissen glaubst, was in Frauen vorgeht, obwohl sie dich angeblich nicht interessieren, das in einem derart herablassenden Ton fragst. Ausgerechnet du. Was macht DICH besser, als Frauen? Was gibt DIR mehr Durchblick?

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      1. Das gefällt mir gut, Ausgerechnet jemand, der keine Gelegenheit auslässt, seine angeblich reichhaltigen Erfahrungen zum Besten zu geben, die er bestenfalls aus zweiter, nein, dritter Hand hat. Bei einem Klischeeschwulen wie aus dem Film, der eine Reihe Hetera-Busenfreundinnen hat und selber seine weibliche Seite ständig nach außen kehrt, würde ich es ja noch verstehen. Aber jemand, dem Frauen nicht mal fürs Gespräch gut genug sind, weil sie seiner Ansicht nach sowieso nur Shopping, Prominews und Schminken im Sinn haben, jemand, der sich damit brüstet, gar keine weiblichen Eigenschaften zu haben (wie unlängst bei EvoChris) besitzt die Frechheit, eine Frau, die offensichtlich bisexuell ist und demnach an Männern interessiert, auf diese arrogante Art zu fragen, was für eine Ahnung sie überhaupt hat. Faszinierend.

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      2. Er behauptet zwar, dass Frauen ihn nicht interessieren, aber es ist offensichtlich, dass es nicht der Fall ist. Dabei müsste es wegen seiner Homosexualität für Adrian ein leichtes sein, um das Thema Frauen einen großen Bogen zu machen, wirkliches Desinteresse zu zeigen, tut er aber nicht. Stattdessen lässt er sich seit Jahre, ganz besonders in Christians Blog, so oft abwertend und ausführlich über Frauen aus, dass es absurd ist, es damit zu begründen, man tut es deswegen, um Feministinnen zu ärgern und Spaß zu empfinden. Da steckt definitiv eine irrationale Wut dahinter.

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    3. „Viele Männer können das nachvollziehen, rein intuitiv, denn viele wachsen mit dem Bewusstsein auf, was es heißt zu kämpfen und vielleicht sogar mal in einen Kampf ziehen zu müssen.“

      Mh. Klar. Jeder Grundwehrdiener weiß, wie es ist, in den Krieg zu ziehen. Und weil er das so genau weiß, kann er auch mit Fug und Recht behaupten, nicht wie ein Paris zu reagieren, wenn es darauf ankommt, und sein Zorn wegen eines solchen Verhaltens ist völlig gerechtfertigt.
      Das ist ungefähr so, als würde eine kinderlose Frau behaupten, sie wüsste, wie sich der Geburtsschmerz anfühlt. Frauen wissen das schließlich ganz instinktiv!
      Was ist eigentlich mit Zivildienstleistern? Haben die auch so ein magisches Bewusstsein dafür, wie es ist, in Paris‘ Lage zu sein?

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      1. Es mag Dir nicht einsichtig sein, aber natürlich beschäftigen sich Männer mit solchen Fragen. Auch Zivildienstleistende. Denn sie entscheiden sich ja bewusst gegen den Wehrdienst.

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      2. Dann dürfen also jetzt, wo sich diese Frage akut nicht mehr stellt, Männer auch nicht mehr mitreden. Zumindest Männer in Deutschland?

        Warum redest Du eigentlich andauernd über Frauen und ihre Befindlichkeiten, inklusive klarer (Ab-)Wertung?

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      3. „Warum redest Du eigentlich andauernd über Frauen und ihre Befindlichkeiten, inklusive klarer (Ab-)Wertung?“

        Weil es Spaß macht und Feministen ärgert 🙂

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      4. Tja, das denkt sich der Matussek wahrscheinlich auch über Schwule.

        Was denn nun, dürfen deutsche Männer jetzt bezüglich Verhalten in kriegerischen Auseinandersetzungen noch mitreden oder nicht? Und darf eine Soldatin jetzt mitreden oder nicht?

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      5. Sorry, ich habe nur den ersten Teil über Matussek gelesen.

        „Was denn nun, dürfen deutsche Männer jetzt bezüglich Verhalten in kriegerischen Auseinandersetzungen noch mitreden oder nicht?“

        Natürlich dürfen sie.

        „Und darf eine Soldatin jetzt mitreden oder nicht?“

        Natürlich darf sie. Alle dürfen. Aber das alle mitreden dürfen heißt nicht, dass jede Ansicht gleich wertvoll und relevant ist.

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      6. Welcher Dialog schwebt Dir denn vor, wenn Dein Ansatz ist, dass Männer sich durch ihr Verhalten selbst schaden, wenn sie etwas tun, was Du nicht verstehst.

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      7. Ich bin keine Frau. Aber ich ahne ungefähr wie Frauen ticken, weil ich, wie Frauen, auf Männer stehe. Also kann ich vergleichen, wie Frauen Männer behandeln und wie ich sie behandele. Daraus kann man dann Schlüsse ziehen.

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      8. Ähm, ja … Auf Männer stehen macht dich nun noch nicht so wirklich zur Frau. Du wurdest u. a. wahrscheinlich anders erzogen, es gibt andere Erwartungen und Anforderungen an dich und vermutlich hattest du andere Peer-Gruppen. Außerdem hatte ich bisher nicht den Eindruck, dass Du dich irgendwie als Frau definierst. Zumal du dich meist so klischeebeladen über Frauen äußerst, dass ich häufig bezweifle, dass Du mehr als 3 Frauen persönlich kennst.

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      9. Und? Ich habe langsam eher den Eindruck, Du warst noch nicht besonders häufig in einer längeren Beziehung. Da gibt es fast automatisch immer wieder mal den Versuch „den anderen zu erziehen“. Egal ob m/w, m/m, w/w. Machen Männer ganz genauso wie Frauen. Da liegen dann Socken rum, oder jemand blockiert das Bad, oder jemand räumt sein Geschirr nicht weg … eine Sache des Zusammenlebens. Du dramatisierst einfach ganz normale Konflikte, die im Zusammenleben auftreten.

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      10. Ich finde das grade so traurig. Hey, das war der Versuch eines Brückenbaus. Ich habe schon in einem meiner ersten Beiträge geschrieben, dass ich denke, dass Maskulismus und Feminismus sich ergänzen oder das zumindest könnten. Ich hab eine verdammte Woche damit verbracht, Kommentare zu lesen und freizuschalten, hab versucht, alles zu beantworten. Alles was kommt, ist, dass mir böse Absichten unterstellt werden. Mindestens muss ich die „ganz heimlich“ haben.

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      11. Tja, zum Bauen einer Brücke müsstest du dich schon ins Winkerl stellen und dich schämen, dass du feministisch bist – und Besserung geloben. Den Eindruck habe ich zumindest langsam. Und selbst dann …

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      12. „Alles was kommt, ist, dass mir böse Absichten unterstellt werden. Mindestens muss ich die “ganz heimlich” haben.“

        Willkommen in der Realität. Die wollen unter sich bleiben, dann sollen sie halt. Aber dann müssen sie auch damit leben, allein auf weiter Flur zu agieren, nicht ernst genommen und entsprechend bewertet zu werden, wenn mal wieder so ein verlogenes Gefasel der Marke „ihr könnt euch ja gerne einbringen“ kommt. Gemeint ist damit nämlich nur, dass du dich ihrer Meinung 100% anschließt. Wenn nicht, bist und bleibst du der Feind. Egal, was du sonst zu sagen hast.

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      13. Mein Fazit der Diskussion der letzten Tage hier:

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      14. „Ich finde das grade so traurig. Hey, das war der Versuch eines Brückenbaus.“

        Ja wirklich traurig. Abe rman muss halt nicht über jede Brücke gehen. Vor allem wenn man nicht weiß, wohin sie führt.

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      15. ^^
        Nach dieser bestechenden „Logik“ müßte man dann auch und besonders lesbischen (also nach antifeministischer Vorstellung fast allen) Feministinnen zugestehen, sich gut in Männer hineinversetzen zu können.

        Oh wait…

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  7. Den letzten Bond habe ich nicht gesehen, aber bei Paris ist das Problem das er halt schon irgendwie ein Arschloch ist. Immerhin ist der ganze Krieg seine Schuld und soweit ich mich recht erinnere hat er den anderen zu einem Kampf auf leben und tot herausgefordert. Das er dazu bereit ist solange er glaubt er würde gewinnen verstärkt dann noch den Eindruck. Er übernimmt für sein eigenes Handeln nicht die Verantwortung, stattdessen müssen das jedes mal andere ausbaden. Das der Bruder ihn trotzdem nicht sterben alssen will ist verständlich, aber als Beobachter ohne eine solche Verbindung ist dies nun mal was anderes.

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    1. Den Krieg löst er aus, weil er die Frau, die er liebt „entführt“ (mit ihrem Einverständnis). Außerdem, ich frage das nochmal: Warum sollte man bitte nicht mit jemandem, der sich nicht 100% korrekt verhält, auch Mitleid haben?

      Und hast du das Gefühl, dass auf dem Boden um Hilfe flehen eine gesellschaftlich akzeptierte Verhaltensweise für einen Mann ist?

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      1. Kann man. In dem Bespiel das ich genannt haben sich die Bösewichte ganz sicher nicht zu 100% korrekt verhalten. Bei Filmen kommt es aber nun mal auf die Sympathie an die die Zuschauer empfinden. Das lässt keine direkten Schlüsse auf die Realtität zu. Einem Charakter der nervt wünscht man auch oft den Tod, im richtigen Leben würde kaum jemand so weit gehen.

        Es ist weder für Frauen noch für Männer eine gesellschaftlich akzeptierte Verhaltensweise da es im Normalfall nie vorkommt (und wenn würde es in beiden Fällen extrem befremdlich wirken). In Extremsituationen dagegen wird niemand dafür verurteil werden. Im Gegenteil jedem (außer vielleicht ein paar wenigen Schwätzern oder Leuten die nicht darüber nachdenken) ist klar, dass dies dann ein nur all zu natürliches Verhalten ist.

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      2. „In Extremsituationen dagegen wird niemand dafür verurteil werden. Im Gegenteil jedem (außer vielleicht ein paar wenigen Schwätzern oder Leuten die nicht darüber nachdenken) ist klar, dass dies dann ein nur all zu natürliches Verhalten ist.“

        Ich sehe das anders. Gerade in der derzeitigen Flüchtlingsdiskussion mehren sich doch wieder die Stimmen, die geflüchteten Männern Unmännlichkeit vorwerfen, weil sie nicht im Land bleiben und kämpfen.

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      3. Das mag in eine ähnliche Richtung gehen, aber das setzt ja zumindest die Vorstellung voraus dass sie Kämpfen könnten. Zudem ging es vorher weniger um Flucht als um Gnade zu betteln und das in einer Situation wo man dem Feind ausgeliefert ist.

        Dabei betone ich zur Sicherheit nochmal, dass es zwar vergleichbar ist jedoch nicht identisch miteinander.

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  8. Nachtrag:
    Deswegen finde ich auch den Punkt hier etwas voreilig:
    „Wie brutal, wie mitleidslos, wie menschenverachtend ist diese Position? Und warum wird sie gerade von Männern vertreten? Liegt es vielleicht an einem Bild von Männlichkeit, das bereits in der Kindheit vermittelt wird?“

    Ob daran was dran ist kann man nur sagen, wenn die Beispiel Charaktere nicht all zu negativ sind und Zuschauer immer noch die gleiche Reaktion zeigen. Gibt genu Fälle in der Richtung die meiner Meinung nach belegen, dass dem nicht so ist. Ein gutes Beispiel aus einem schlechten Film wäre für mich der 3. Transformers Film. Da hat ein Bösewicht um Gnade gefleht und der andere einen Waffenstillstand angeboten. Beide wurden allerdings eiskalt hingerichtet. Was ein paar meiner Bekannten und ich ziemlich mies von Optimus fanden. Den der 1. Bösewicht war sein früherer Mentor und wirkte in seiner Bitte durchaus aufrichtig und der 2. Bösewicht hat ihn sogar vorher das Leben gerettet. Keinen von uns ist da in den Sinn gekommen das erbärmlich zu nennen. Da man bei den Filmen das Hirn normalerweise ausschaltet ist aber vielleicht nur wenigen aufgefallen. Zumal es da halt sonst einfach nur Gut gegen Böse ist.

    Andere Beispiele die in eine ähnliche Richtung gehen fallen mir zu Game of Thrones, Breaking Bad und einigen Animes/Mangas ein. Besonders wenn der Charakter beliebt ist wird denke ich niemand behaupten dies sei „widerlich“ oder „ekelhaft“. Im Gegenteil wird wohl der Bösewicht so beschrieben werden, wenn er es ignoriert.

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